Zweirad-Innung Münster setzt auf Signalwirkung
Mindestens 1000 Euro für Azubis?
Das Gehalt eines Zweirad-Mechatronikers in Ausbildung liegt aktuell eher auf der bescheidenen Seite. Oft gibt es den Mindestlohn für Auszubildende, der im Moment bei 649 Euro im ersten Lehrjahr liegt. Das sind nicht die Voraussetzungen, um besonders viele junge Menschen anzusprechen. So schön die Arbeit an sich sein mag, sorgt auch dieser Punkt für einen konstanten Nachwuchsmangel.
Gehälter mit Signalwirkung
Eine Initiative der Zweiradmechaniker-Innung Münster will das ändern. Um die Attraktivität des Lehrberufs zu steigern hat sich die Innung daher entschieden, eine eigene Tarifempfehlung herauszubringen. Herausgekommen ist folgende Gehaltstabelle:
- Lehrjahr: 1.000 €
- Lehrjahr: 1.075 €
- Lehrjahr: 1.150 €
- Lehrjahr: 1.225 €
Auf den ersten Blick soll der Werkstattnachwuchs erkennen, dass sich das Fahrradhandwerk lohnt. Schon im ersten Lehrjahr sollen auf dem Gehaltszettel die 1000 Euro sichtbar sein.
Ab dem 1. August 2025 soll sich die Vergütungsempfehlung am beliebtesten Ausbildungsberuf für junge Männer orientieren: dem der Kfz-Mechaniker. Auf deren Tarif sollen 10 Euro zusätzlich gezahlt werden.
Der Innung in Münster ist klar, dass ihr eigener Vorschlag nicht verbindlich ist. Die Tarifhoheit liegt bei den Landesverbänden, aber man wolle „eine Signalwirkung für die Branche senden und die Attraktivität des Berufes Zweiradmechaniker steigern“, erklärt Georg Weigang, Obermeister der Zweiradmechaniker-Innung Münster und mit 2Rad Weigang e.K. / vit:bikes Münster auch selbst Fahrradhändler.
„Wir wollen die Betriebe nicht überlasten, aber zeigen, dass wir etwas Attraktives haben“, sagt Weigang mit Blick auf die jungen Menschen.
Auch im direkten Vergleich mit anderen Ausbildungsberufen stehe die Werkstattausbildung nicht mehr gut da, Ausbildungsberufe wie Friseur/in haben inzwischen höhere Empfehlungen zur Ausbildungsvergütungen als die Zweirad-Mechatroniker. In der Zweiradmechaniker-Innung Münster habe man sich daher entschieden, auch die Branche insgesamt zum Handeln bewegen zu wollen. „Wir wollen gerne, dass andere Betriebe mitspielen und darüber nachdenken“, sagt Weigang. „Wir haben einen positiv behafteten Beruf. Es soll nicht an der Ausbildungsvergütung liegen.“
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