Lust aufs Velo hält weiter an
Schweizer Fahrradmarkt ist noch lange nicht gesättigt
Gemäß den Ergebnissen des ersten Kundenmonitorings Velohandel Schweiz wollen sich rund 600.000 Schweizerinnen und Schweizer im Laufe der nächsten Monate ein neues Fahrrad oder E-Bike leisten. Dieser Wert liegt etwas unter dem Nachfragerekord aus dem Spitzenjahr 2020, aber deutlich über den Erfolgszahlen der Velobranche aus der Zeit vor Covid.
Wenig überraschend gewinnt dabei das Elektrofahrrad weiter an Gewicht. Mehr als jeder zweite Velofahrende will künftig elektrisch unterwegs sein. Zuletzt betrug der Marktanteil von Elektrovelos in der Schweiz rund ein Drittel der Neuveloverkäufe. Für die nochmals höhere Nachfrage sind vor allem Bevölkerungsgruppen verantwortlich, die bisher noch nicht sehr stark auf das Elektrovelo angesprochen hatten. Ein deutlichhöheres Interesse zeigt sich vor allem bei Gelegenheitsfahrern, die das Velo eher unregelmäßig für gemütliche Ausfahrten in der Freizeit nutzen.
Fachhandel als Anlaufstation
Die Studie untersuchte auch die Präferenzen der Fahrradkäufer, wo das E-Bike der Wahl gekauft werden soll. Und hier liegt der traditionelle Fachhandel laut Umfrage mit großem Abstand vorne. Der Kauf von Velos und Elektrovelos bei einem Internet-Anbieter bleibt trotz generell wachsender Beliebtheit von Onlinehändlern die Ausnahme. Nur etwa jeder zwanzigste künftige Velokäufer hat sich bereits für den Kauf seines nächsten Zweirads im Internet entschieden. Damit liegt der Onlinehandel als Veloverkäufer in der Kundengunst weiterhin auch deutlich hinter Fachmärkten mit stationärem Filialnetz. Dennoch spielt das Internet beim Velokauf heute eine wichtige Rolle: Nahezu drei Viertel der Velokäufer informieren sich vor dem Kauf online.
Interessant zudem: Im Vergleich zum Velotypen und dem bevorzugten Veloverkäufer spielt die Velomarke für Schweizer Käufer eine eher untergeordnete Rolle. In der Befragung gaben zwei von fünf kaufbereiten Velofahrenden an, dass sie sich noch nicht für eine bestimmte Marke entschieden haben. „Diese Erkenntnis passt ins Bild, dass Velofahrende eine engere Beziehung zum Veloverkäufer pflegen als zu einer bestimmten Marke», sagt Urs Rosenbaum von dynaMot, Co-Autor des Kundenmonitorings, „Wo das Velo gekauft wird ist dem Velofahrenden wichtiger als von welchem Hersteller es stammt“.
Zur Studie
Das Kundenmonitoring Velomarkt Schweiz ist die erste repräsentative Befragung der Schweizer Velofahrenden zu ihrer Beziehung zur Velobranche. Dabei wurden 2.000 Personen aus der deutschen und der französischen Schweiz befragt zu Nutzung und Besitz von Velos, zu Kaufabsichten und Beziehungen zu Velohandel und Velomarken sowie zu Pflege und After Sales Service nach dem Kauf. Die Ergebnisse der Marktstudie können ab sofort bei den Autoren bezogen werden ( www.fuhrer-hotz.ch/velomonitor_2021/ ).
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