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Einen deutlichen Zuwachs der Besucher aus dem asiatischen Ausland wurde auf der Taipei Cycle Show 2015 registriert.
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Diskussionen über Euro und Reifenmaße:

Taipei Cycle Show setzt neue Schwerpunkte

Der Wandel der Taipei Cycle Show, die einst fast ausschließlich vom Erstausrüstergeschäft zwischen Fahrradherstellern und ihren Zulieferern geprägt war, hat sich auch 2015 fortgesetzt. Die jüngste Auflage war vor allem wieder ein Treffpunkt der internationalen Aftermarket-Distributeure und Kontaktbörse für internationale Marken und (potenzielle) asiatische Vertriebspartner. Großes Thema bei OE-Einkäufern war vor allem der schwache Eurokurs. Und auch einige neue Produkttrends ließen sich wieder ablesen. Wie zum Beispiel ein weiteres neues Reifenmaß.

Einen deutlichen Zuwachs der Besucher aus dem asiatischen Ausland wurde auf der Taipei Cycle Show 2015 registriert.Der Zusatz "+" als Kennzeichen besonders breiter Reifen löste bei einigen Messebesuchern kontroverse Diskussionen aus.

In Zahlen betrachtet, war die 28. Auflage der Taipei Cycle Show für ihren Veranstalter Taitra wieder ein voller Erfolg: 8000 internationale Messeteilnehmer bedeuten einen Besucherzuwachs gegenüber der letztjährigen Messe von immerhin 16 %. Interessant ist vor diesem Hintergrund ein Blick auf die Nationalitäten der verschiedenen Messebesucher, die eine Verschiebung der Herkunftsländer aufzeigt: Unter den acht Nationen mit den meisten Messebesuchern auf der Taipei Cycle Show finden sich mit China, Japan, Korea, Malaysia, Singapur und Thailand in diesem Jahr sechs asiatische Länder. Die einzigen nichtasiatischen Länder unter den Top-8 waren die USA und Deutschland.

Euro-Schwäche sorgt für Gesprächsbedarf

Für die Besucher aus Europa standen auf der Cycle Show meist die Gespräche mit ihren Lieferanten über den deutlichen Kursverfall des Euros gegenüber anderen internationalen Währungen wie Schweizer Franken und vor allem dem US-Dollar im Vordergrund. Noch vor einem Jahr erhielt man für einen Euro einen Gegenwert von knapp 1,4 US-Dollar. Aktuell ist ein Euro weniger als 1,1 US-Dollar wert. Für Importeure, die in US-Dollar bezahlen müssen - was für nahezu alle international eingekauften Fahrradteile und Rahmen zutrifft – verteuert sich dadurch der Einkauf um rund 25 %. Infolge sind viele Fahrradanbieter nun mit ihren Lieferanten am Verhandeln, um zumindest einen Teil der währungsbedingten Kostensteigerungen durch Preisnachlässe zu kompensieren.

Für erhebliche Nervosität unter den Fahrradanbietern sorgt dabei die Unsicherheit, welche weitere Kursentwicklung beim Euro noch mit eingerechnet werden muss. Als Worst-Case-Szenario rechnen viele Marktteilnehmer mit einer Parität, also einem Wechselkurs von eins zu eins zwischen US-Dollar und EUR, und hoffen gleichzeitig, dass es nicht noch schlimmer kommt. Dazu kommt noch die Frage, in welchem Umfang die jeweiligen Mitbewerber den aktuellen Kursverfall in ihrer Kalkulation berücksichtigen. Ein Antwort auf diese Frage wird es in den meisten Fällen erst im Vorfeld der Eurobike geben, wenn die meisten Fahrradanbieter in Europa ihre Preislisten für 2016 offen legen.

Produkttrends treten in den Hintergrund

Angesichts der durchaus brisanten Währungssituation traten Gespräche über neue Produkttrends ein wenig in den Hintergrund. Was aber zum Teil auch daran liegt, dass die meisten Trends für das kommende Modelljahr inzwischen schon lange im Vorfeld der Taipei Cycle Show gesetzt werden. Auffallend war jedoch, dass das Thema Fatbike – im Gegensatz zur letztjährigen Auflage der Messe – relativ wenig Aufmerksamkeit erregte. Dafür wurde umso mehr (und durchaus kontrovers) über das neue Reifenmaß 27.5+ diskutiert. Der Zusatz „+“ steht dabei für eine Reifenbreite, die mit 3.0 bis 3.5 Zoll knapp unter typischen Fat-Dimensionen angesiedelt ist. Bei einigen Reifenanbietern gab es zudem auch schon 29er Reifen in den neuen +-Breiten zu sehen, was einen durchaus imposanten Reifen ergibt. Was es in Taipeh gleichwohl noch nicht zu sehen gab, waren Bike-Rahmen, in denen Reifen mit dieser Breite auch tatsächlich untergebracht werden können. Insofern wirken die neuen +-Breiten vorerst noch wie eine Idee der Reifenhersteller, die mit der Hoffnung verbunden ist, dass Fahrradhersteller mit aufspringen und somit ein neuer Trend entsteht.

24. März 2015 von Markus Fritsch
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