Tour 12/07: Das Edelmetall der Bike-Szene im Mittelpunkt
Hintergrund-Info zum Titan-Markt
Beim Anblick eines Titanrahmens bekommen Fahrrad-Ästheten leuchtende Augen. Der matte Glanz des Materials, akkurat gezogene Schweißnähte und das besondere Fahrgefühl begeistert velophile Menschen auch hierzulande. Dennoch ist der europäische Markt für Titanrahmen im Vergleich zu den USA relativ klein, wie die Tour schreibt: Auf 1500 Rahmen schätzen Marktbeobachter, so Tour, den jährlichen Absatz der Titan-Anbieter auf dem europäischen Markt, davon geschätzte 500 in Deutschland. Zum Vergleich: In den USA gehen jährlich etwa 25.000 Titanrahmen über die Ladentheke. Als einer der Gründe für die deutlich größeren Absatzzahlen wird das Image des Radsports in den USA genannt. Rennradfahren habe dort Golf als Prestige-Sport Nummer eins „eindeutig verdrängt“. Die typische Zielgruppe im Radsport wolle mit ihrem Sportgerät auch ein Statement über den eigenen Wohlstand setzen. Es sei eine Frage des Selbstverständnisses, „das teuerste Rad zu fahren, das es gibt“. Tour-Redakteur Moll verpackt diese Marktinformationen als Hintergrund in einen lesenswerten Bericht über die Titanrahmen-Produktion bei Litespeed und Merlin, der die Herausforderungen für einen Rahmenbauer beim Umgang mit dem edlen Material beschreibt.
Was können Titan-Rahmen?
„Rationell ist die Investition in das teure, schwer zu verarbeitende Leichtmetall kaum zu begründen. Technisch mindestens gleich gute Aluminium-Rahmen kosten nur einen Bruchteil“, schreibt Tour-Redakteur Manuel Jekel in seinem Einstieg zum Titanrahmen-Test. Allerdings ist wohl auch noch nie ein Titanrahmen allein nach rationeller Überlegung gekauft worden. Und tatsächlich attestiert Tour der aktuellen Titanrahmen-Generation führender Anbieter mit Noten zwischen 2,4 und 3,2 auch nur mittelmäßige Leistungen. Vor allem ihr Gewicht lässt den Titanrahmen im Vergleich zu den aktuellen Benchmarks aus Carbon wenig Chancen. Doch eine Note ist auch nur die Hälfte der Wahrheit, gerade bei einem Titanrahmen. Das weiß auch Tour.
Den besten Eindruck machte im Vergleichstest das Modell Road Master des in Russland fertigenden Anbieters Kocmo. Hier überzeugten gute Steifigkeitswerte und hoher Komfort sowie der im Vergleich günstigste Preis mit 1499 EUR für den Rahmen. Technisch ebenfalls top, aber mit 4049 EUR deutlich teuer zeigte sich das Icon von Litespeed, das nach Noten das zweitbeste Ergbnis im Test erzielte.
Keine Chance für kalte Pfoten
Immerhin 20 Winterhandschuhe im Preisbereich zwischen 35 und 60 EUR hat Carola Felchner für die aktuelle Tour-Ausgabe unter die Lupe genommen. Ergebnis trotz des breiten Testfelds: „Ein optimaler Handschuh, der alle Anforderungen erfüllt, war im Test nicht dabei“. Vor allem die Passform der Handschuhe bot häufiger Anlass zu Kritik. „Um den passenden Handschuh zu finden, muss man also vergleichen und ausprobieren, ob Finger- und Handflächen-Geometrie stimmen, die Innenhand faltenfrei sitzt und das Bündchen gut abschließt“, schreibt die Tour-Redakteurin. Mit dem besten Preisleistungsverhältnis im Test überzeugte der Windster von Gonso, der beste Kälteschutz wurde dem Sub Zero von Specialized attestiert.
Reine Formsache
Die Zahl der am Markt erhältlichen Rennlenkerformen ist für den Laien kaum zu durchschauen. Mit dem Aufkommen des Werkstoff Carbons sind der Phantasie der Lenkermacher bei der Gestaltung neuer Modelle nur noch wenige Grenzen gesetzt, sei es mit flügelförmigen Profilen, Griffmulden oder allerlei Vertiefungen. In einem fünfseitigen Artikel liefert Tour in der neuen Ausgabe nun viel Know-how über die verschiedenen Lenkerformen und ihre Konstruktionsweisen. Allzu ausgefallenen Formen stellen die Tour-Redakteure dabei ein eher schlechtes Zeugnis aus: „Die Erfahrung zeigt, dass sich die meisten Hände mit einem gleichmäßig runden Querschnitt wohler fühlen.“
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