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Einige Tracking-Systeme sind direkt im Motorraum verbaut.
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Diebstahlschutz für E-Bikes

Trackingsysteme im Praxistest

Die Diebstahlszahlen bei Fahrrädern und E-Bikes sind weiterhin sehr hoch. Elektronische Systeme können im Falle eines Diebstahls helfen. Der Schweizer Mobilitätsverband TCS hat die gängigsten Systeme untersucht und die Ergebnisse dazu veröffentlicht.

Vorneweg: Ein gutes Schloss ist für die Diebstahlsicherung für Fahrrad oder E-Bike unabdingbar. Kommt es jedoch trotzdem zu einem Diebstahl, können Tracking-Systeme bei der Wiederauffindung helfen. Auf dem Markt haben sich in diesem Produktsegment einige Anbieter und Systeme etabliert.

Der Verband TCS hat neun unterschiedliche Tracking-Modelle getestet, die per GPS oder via Social GPS Tracking funktionieren. Kurz erklärt: Ein GPS-Tracker kann durch einen GPS-Empfänger Signale von Satelliten empfangen und somit seine Position bestimmen. Er ist mit einer SIM-Karte ausgerüstet und mit einem Mobilfunknetz verbunden. Darüber werden die Standortdaten an das Smartphone geschickt, das per App anzeigt, wo sich das Rad befindet. Bei einigen Trackern ist die jährlich anfallende Gebühr für eine gewisse Zeit im Kaufpreis enthalten. Danach entstehen aber wie bei einem Handy-Vertrag laufende Kosten, was bei der Anschaffung beachtet werden sollte.

Social GPS Tracking funktioniert nicht via Satelliten, sondern über das Erkennen von „Tags“ durch zufällig in der Nähe vorhandene Telefone mit aktivem Bluetooth-System (Bluetooth Low Energy, BLE). Durch die Abhängigkeit der Tags von anderen Telefonen funktioniert das Tracken in dicht besiedeltem Gebiet zwar recht gut, befindet sich ein Tag aber in einer Tiefgarage oder in sehr dünn besiedeltem Gebiet, ist nicht mit erfolgreichem Tracken zu rechnen. Außer für Batterien, gibt es bei den Tags hingegen keine laufenden Kosten.

Kriterien

Relevant war beim TCS-Test, ob und wie genau ein Tracker die Position senden kann. So wurden die Testprodukte im Keller eines Wohnhauses, im Untergeschoss einer Tiefgarage, entlang einer Hauptstraße, auf einer Autobahnraststätte und schließlich in einem Handy-Funkloch getestet. Beim Test wurde die Ortungsmöglichkeit als wichtigstes Kriterium stärker gewichtet als etwa der Montageaufwand, die Live-Verfolgbarkeit oder die Enttarnung.

Ergebnisse

Die Modelle „BikeTrax“ von Powunity und „ConnectModule“ von Bosch eBike Systems wurden mit «hervorragend» bewertet. Überzeugt haben sie vor allem, weil die Ortung in jeder Testsituation sehr zuverlässig war und diese im Motorengehäuse kaum enttarnt werden können. Auch das Modell „Track and Protect“ von It's my bike erzielte eine “sehr empfehlenswerte“ Bewertung. Abstriche gibt es hier, da es nicht bei allen E-Bikes montierbar ist und die Ortung in gewissen Situationen nicht ganz genau war.

Social GPS Tags, wie der Apple AirTag oder der SmartTag2 von Samsung erreichen in besiedeltem Gebiet zwar akzeptable Resultate, versagen aber komplett an Orten, wo nur selten Menschen hinkommen. Die schlechteste Ortung ergab sich beim «Bike-Tracker» von Invoxia. Das Modell erhält aber gesamthaft immer noch ein «empfehlenswert», ist es doch immerhin einfach zu montieren und zu nutzen. Zu beachten ist bei diesem Produkt, dass es nur in der Schweiz funktioniert.

Zwei der ursprünglich neun in den Test aufgenommenen Trackern – "Tk906" von Tkstar und "GPS Fahrrad Tracker" von Swisstrack – konnten nicht in Betrieb genommen werden, da diese nur über das in der Schweiz abgeschaltete GSM-Netz funktionieren. Für Schweizer Kunden sind diese damit keine empfehlenswerte Wahl.

Einen ausführlichen Testbericht hat TCS online veröffentlicht .

18. September 2024 von Jürgen Wetzstein
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