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Außergerichtliche Einigung:

Trek und LeMond begraben das Kriegsbeil

Ihr Streit war in der amerikanischen Fahrradbranche wohl die Schlammschlacht der vergangenen zwei Jahre: Auf der einen Seite Greg LeMond, amerikanischer Radsport-Held der Achtziger Jahre und Namensgeber einer Rennradmarke, auf der anderen Seite Fahrradhersteller Trek, Ausrüster von LeMonds Erzrivalen Lance Armstrong und seit 1995 pikanterweise auch Lizenznehmer der Marke LeMond. Seit dem Frühjahr 2008 streiten sich die beiden Parteien ( velobiz.de berichtete ) vor amerikanischen Gerichten über angebliche Vertragsverletzungen der jeweils anderen Seite. Nun haben die beiden Parteien ihren Zwist überraschend außergerichtlich beigelegt.

Bei der Auseinandersetzung zwischen LeMond und Trek spielen wohl mehrere Faktoren eine Rolle. Im Kern standen jedoch die verbalen Angriffe und Doping-Vorwürfe des dreimaligen Tour-De-France-Gewinners gegenüber Lance Armstrong, der wiederum seine sieben Siege bei der Frankreich-Rundfahrt allesamt auf Trek eingefahren hat und an dem Fahrradhersteller mutmaßlich auch beteiligt ist. Die Auseinandersetzung der beiden Radsport-Ikonen nahm Trek jedenfalls zum Anlass, LeMond juristisch dahingehend zu belangen, dass er dem Lizenznehmer seiner Marke mit den Angriffen auf Armstrong einen wirtschaftlichen Schaden zugefügt und somit seine Vertragspflichten gegenüber Trek verletzt habe. LeMond wiederum reagierte mit einer Gegenklage, dass Trek seine Fahrradmarke im Rahmen des noch bis 2010 geltenden Lizenzvertrags seit Jahren nicht mehr aktiv vermarktet habe.

Beide Parteien haben daraufhin ihre juristischen Truppen in Stellung gebracht, und beschäftigen seitdem die gerichtlichen Instanzen in den USA.

Vielleicht blieb nun nach einem fast zweijährigen Scharmützel am Ende die Erkenntnis, dass beide Seiten mit ihren Vorwürfen zumindest teilweise Recht haben und ein eindeutiges Urteil vor Gericht nicht zu erwarten sei. In einer Pressemitteilung erklärten beide Seiten am Montag ihre Auseinandersetzung jedenfalls überraschend für beendet.
Über Details der Vereinbarung berichtet u.a. die amerikanische Fachzeitung Bicycle Retailer : Demnach wird Trek in zwei Tranchen insgesamt 200.000 USD an die von Greg LeMond unterstützte Organisation 1in6.org überweisen. Darüber hinaus hat LeMond wieder die vollen Rechte an der nach ihm benannten Marke.

Der frühere Tour-Champ wolle nun eine Auszeit nehmen, heißt es bei Bicycle Retailer, um dann seine Marke entweder selbst oder zusammen mit einem neuen Partner wieder im Markt aufzubauen.

4. Februar 2010 von Markus Fritsch

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