Acht Tourenräder im Test
Trekkingbike 4/09: Was taugen Drahtesel als Lastesel?
Eine Probefahrt vor dem Kauf ist meistens in den von Trekkingbike getesteten Preislagen selbstverständlich. Doch der erste Eindruck bei der schnellen Runde vor der Ladentür kann sich auf einer längeren Ausfahrt schnell revidieren, vor allem wenn hinten auch noch das Gepäck für eine mehrtägige Tour mit transportiert wird.
Die Tester von Trekkingbike haben deshalb bei den acht Testmodellen jeweils 18 kg Ballast am Gepäckträger aufgelegt. Danach „trennte sich die Spreu vom Weizen“, heißt es im Testbericht. Jeweils zwei Modelle wurden dabei in den Preislagen 800 EUR, 1000 EUR, 1200 EUR und 1600 EUR getestet.
In der Einstiegspreislage bis 800 EUR traten dabei das Vienna de Luxe 4 von Specialized und das Primera Luxe Gent von Stevens gegeneinander an. Das weiße Stevens sei, so die Tester, ein Treffer „mitten ins Schwarze“. Am „souveränen Alleskönner“ gefielen „sehr gute Tourer-Eigenschaften, hohe Lastsicherheit, entspannte Sitzposition und runde Ausstattung“. Dafür gab’s die Note Sehr Gut und einen Redaktions-Tipp. Das Specialized sei hingegen mit dem Testgepäck „völlig überfordert“ gewesen, was den Amerikaner somit als „lässigen Cruiser für gemütliche Tagestouren“ prädestiniere.
Mit ähnlichen (Last-)Problemen kämpften auch die Rahmen beim T-300 C von der VSF Fahrradmanufaktur und dem Life Disc von KTM in der 1000-EUR-Liga. Allerdings wurde das KTM in der Damen-Version mit Trapez-Rahmen getestet. Darüber hinaus ernteten die Österreicher „Bestnoten“ für „Fahrkultur, Ergonomie und Ausstattung“. Die wenig schmeichelhafte Empfehlung für das VSF-Rad lautete hingegen: „Fahren sie nicht mit mehr als 10 kg Gepäck auf dem Träger oder verwenden Sie einen Rucksack.“ Wobei der Auslöser hier wohl weniger der verbaute Pletscher-Träger, als vielmehr das „filigrane Stahl-Geröhr“ des Rahmens gewesen sein dürfte.
In der Preisklasse bis 1200 EUR durften die Tester jedoch schon wieder mit der Zunge schnalzen: Das Cross 7005 Ex Basic von Velotraum sei ein „souveräner Volkstraum zum Einsteiger-Preis“, auch wenn sich der schwäbische Testbeitrag den Antritt in dieser Preisklasse mit fehlender Lichtanlage und etwas höherem Preis (1290 EUR) erkauft. Die Tester hat’s kaum gestört: „Das Rad fährt sich wie ein Velotraum. Egal, ob mit oder ohne Gepäck.“ Beim zweiten Kandidaten in dieser Preisklasse, dem XT-bestückten Gepard von Panther, verdarben hingegen „einige Detailschwächen, vor allem jedoch der weiche Alurahmen“ den Fahrspaß.
Dass die höchste Preislage nicht unbedingt ein Garant für Fahrstabilität ist, haben die Tester beim SX-95 von Gudereit erfahren. Wobei der 11,2 kg leichte Trekking-Flitzer bauartbedingt wohl auch nicht gerade prädestiniert als Lastesel ist. Doch dass geringes Gewicht und hohe Stabilität sich nicht ausschließen müssen, beweist das 1760 EUR teure und nur 11,6 kg schwere Scan K2 von Simplon, das auch von „hoher Gepäcklast nicht aus dem Konzept gebracht“ wurde.
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