
Neue Handelszölle
US-Zölle mit begrenzten Auswirkungen für deutsche Fahrradindustrie
Eine Industrie, die derart international vernetzt ist wie die Fahrradwirtschaft, macht sich natürlich ebenfalls Gedanken über die jüngsten Zölle, die von der US-Regierung weltweit ausgebreitet werden. Am 2. April verkündeten die USA je nach Land neue Zölle. Die pauschal verordneten 10 Prozent Zoll für alle Importe weltweit gelten bereits. Dazu kommen nach Ländern gestaffelte weitere Zölle: Für Importe aus der EU kommen ab dem 9. April 0:01 Uhr Ortszeit höhere Strafabgaben von 20 Prozent zur Geltung. Für diese gibt es aber noch eine Übergangszeit für alle Waren, die vor dieser Frist verladen wurden und auf dem Weg in die USA sind. Sie müssen dann vor dem 27. Mai an ihrem Zielort ankommen, um die Zölle noch zu umgehen.
„USA-E-Bike-Export eine kleine Nische“
Gerade die deutschen Fahrradhersteller, die auf dem US-Markt aktiv sind, müssen sich dennoch gerade überlegen, wie es auf diesem Markt weitergehen wird. Ein kleiner Trost dürfte sein, dass sich der Schaden insgesamt bislang überblicken lässt, wie der ZIV erklärt.
Burkhard Stork vom ZIV – Die Fahrradindustrie, sagt dazu: „Aus der deutschen E-Bike-Produktion (2024: 1,4 Millionen) gehen in den meisten Jahren nur wenige Exemplare in die USA, etwa 1200. 2024 waren es genau 1270. Dabei fällt auf, dass der Durchschnittspreis dieser Räder bei über 6000 € liegt – es sind also ausgesprochen hochwertige Räder oder Spezialräder. Mit knapp 8 Millionen Euro Umsatz ist der USA-E-Bike-Export daher eine kleine Nische. Für den einen oder anderen Hersteller mag es aber ein wichtiger Baustein im Geschäftsmodell sein. Ob sich die Zölle unmittelbar auf die deutschen Produzenten auswirken, ist gegenwärtig noch nicht abzusehen. Angesichts sehr hochwertiger exportierter Fahrrad-Produkte ist zu hoffen, dass die amerikanischen Kunden auch bei höheren Preisen, verursacht durch die amerikanische Zollpolitik, noch diese Produkte kaufen werden.“
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