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Auch der Verband des Deutschen Zweiradhandels VDZ hat sich zu den Marktzahlen 2017 geäußert.
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Fachhandelsbilanz für 2017:

VDZ: E-Bike-Umsatz boomt, aber es gibt auch Wermutstropfen

Der Zweirad-Industrie-Verband hat gestern bei der Veröffentlichung der Marktzahlen für das Jahr 2017 insbesondere das E-Bike-Segment als Wachstumstreiber der Branche identifiziert (velobiz.de berichtete) . Dem stimmt der Verband des Deutschen Zweiradhandels (VDZ) in seiner Saisonbilanz grundsätzlich zu. Jedoch gibt es aus Sicht des Fahrradfachhandels bei dieser Entwicklung auch eine Kehrseite der Medaille.

Auch der Verband des Deutschen Zweiradhandels VDZ hat sich zu den Marktzahlen 2017 geäußert.Kurz zusammengefasst die Daten und Fakten für 2017.

Die Saison verlief im Fachhandel zweigeteilt: Im ersten Halbjahr gab es laut VDZ einen Umsatzuwachs um 15%, in der zweiten Jahreshälfte schwächte sich dieser allerdings auf 7 bis 8% ab. Die verkauften Stückzahlen hingegen sind wieder zurückgegangen und lagen um ca. 5% unter den Vorjahreszahlen, wobei der Rückgang aufgrund der positiven Entwicklung bei E-Bikes und hochwertigen MTB mehr als kompensiert wurde. Während die mittleren bis gehobenen Preissegmente, die Domäne des Fachhandels, auch im sportiven Bereich punkten konnten, warnt der Fachhandelsverband davor, das „Normalrad“ auch in den günstigeren Preislagen zu vernachlässigen und diesen Produktbereich anderen Vertriebswegen zu überlassen.

Vermehrte Nachfrage nach Serviceleistungen

Die nach wie vor hohe Akzeptanz des Fachhandels in der Branche führt der VDZ auf den hohen Servicebedarf zurück, den die Produkte auslösen. Kompetente Beratung, Produktpflege, Wartung, Reparatur und Reklamationsbearbeitung hätten nach wie vor einen hohen Stellenwert und erforderten beim Handel hohe Investitionen in den Service, personell wie materiell. "Die im Service-Bereich vorhandenen Qualifizierungsangebote werden vom Handel wahrgenommen und dienen der Profilierung im Markt", heißt es vom VDZ. Und weiter: "Da aufgrund der zunehmenden Technisierung die Inanspruchnahme der Services im Handel überproportional wächst und damit auch seine Anteile am Gesamtumsatz, wird es immer wichtiger, hier auch ausreichende Erlöse zu erzielen." Voraussetzung dafür sei eine ausreichende Honorierung aller Leistungen. Die Subventionierung der Werkstatt durch den Handel dürfe es nicht mehr geben. Die Akzeptanz des Kundenservices hänge von seiner Qualität und der schnellen und korrekten Erledigung der Kundenwünsche ab, besonders auch bei Sonderwünschen und Reklamationen. Dazu gehöre auch eine ausreichende Ersatzteilverfügbarkeit. Die sei jedoch nicht immer gegeben.

Positive Entwicklungen im E-Bike-Bereich

Der steigende Absatz von E-Bikes unterschiedlichster Ausstattung und Preislagen war wieder die Basis der guten Umsatzentwicklung im Jahr 2017. Der Umsatzanteil der E-Bikes im Fachhandel liegt inzwischen bei fast 27%. Mengenmäßig erreichen E-Bikes einen Anteil von 19% vom Gesamtumsatz des Fahrradfachhandels.

Gestützt wird diese Entwicklung durch das breitere Angebot, die hochwertigere Ausstattung und die zunehmende Akzeptanz im sportiven Bereich. Die Durchschnittspreise im Fachhandel sind kontinuierlich gestiegen, von 2200 EUR im Jahr 2013 auf inzwischen 2500 EUR. Hier weist der VDZ in seinem Jahresrückblick aber auch auf die Kehrseite der Medaille hin. Denn: Die technische „Halbwertzeit“ der Produkte sei auf Grund der ständigen Inovationen sehr kurz und führt zu hohen Preisabschriften für vorjährige Ware. Und: Da das Angebot umfassender geworden ist, wird eine sorgfältige Einkaufsplanung und Bestandskontrolle immer wichtiger.

Online-Handel als sinnvolle Ergänzung zum stationären Handel

Vor allem in den strukturschwachen ländlichen Gebieten, in denen der stationäre Handel weniger präsent ist, spielt der Internethandel eine überproportionale Rolle. Davon bleibt auch der Fahrradhandel nicht unberührt. Hinzu kommt allerdings auch, dass immer mehr stationäre Fahrradhändler im Internet präsent sind. "E-Commerce ist nicht nur ein wachsender Absatzkanal im Fahrradhandel, sondern für die Verbraucher ein wichtiges Informationsmedium. Deshalb kann der stationäre Handel nicht auf einen effektiven Internetauftritt verzichten", fordert der VDZ, der gleichzeitig die Marktpartner aufruft, insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen dabei zu unterstützen. Die Fahrradmarken selbst seien in der Regel im Internet präsent. Bei der Abstimmung der Systeme zwischen dem Handel und den Herstellern sieht der Handel noch Verbesserungsmöglichkeiten.

Der Markt in Zahlen

Aktuell gibt es in Deutschland 73,5 Mio. Fahrräder. Der jährliche Absatz von Fahrrädern und E-Bikes liegt bei 3,85 Mio. Stück, was einem Umsatz von 2,7 Mrd. EUR entspricht. Rechnet man den Umsatz an Zubehör, Textilien, Ersatzteilen und Service in Höhe von 2,7 Mrd. EUR dazu, so kommt man auf einen Gesamtumsatz der Fahrradbranche von 5,4 Mrd. EUR. 80% des Umsatzes entfallen auf Fachhandel und Fachmärkte.

14. März 2018 von Nadine Elbert

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