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Geschäftsjahr 2023

VDZ sieht Fachhandels-Umsätze leicht im Minus

Der Verband des deutschen Zweiradhandels (VDZ) meldet im Rahmen des traditionellen Jahresrückblickes leichte Umsatzrückgänge für den Fahrradfachhandel im Jahr 2023. Gleichzeitig klingt bei der Präsentation der Zahlen auch Kritik in Richtung Fahrradindustrie durch.

Das Jahr 2023 war für den Fahrradfachhandel besonders im dritten Quartal ein eher schwieriges Jahr, blickt der von Thomas Kunz geführte VDZ zurück. Wie bereits in den Vorjahren habe die schlechte Witterung zusätzlich zu den allgemein negativen Konjunkturfaktoren einen branchenspezifischen negativen Einfluss.

Weitere negative Faktoren für die unzufriedenstellenden Umsätze in der 2. Jahreshälfte waren laut VDZ die branchenübergreifende inflationsbedingte Kaufzurückhaltung der Verbraucher, gepaart mit Zukunftssorgen und hohen Energiepreisen, die das für Konsum zur Verfügung stehende Budget nochmals reduziert haben. Im Jahresschnitt berichtet der VDZ von leichten Rückgängen im Vergleich zu den Vorjahresumsätzen.

Umsatzentwicklung im Detail

Für den Gesamtumsatz des Fahrradfachhandels, darin enthalten sind alle Sortimente, Fahrrad, E-Bike, Zubehör, Werkstatt usw.) rechnet der VDZ mit einem leichten Rückgang zwischen 0 und 5 %. Beim E-Bike-Umsatz speziell liegt man auf Vorjahresniveau, während der Umsatz mit unmotorisierten Fahrrädern ca. 10 % zurückgegangen ist. Einen deutlichen Zuwachs zwischen 10 und 15 % gibt es beim Werkstattumsatz im Vergleich zum Jahr 2022. Den Marktanteil der Fahrradfachhandels liegt laut VDZ wertmäßig bei ca. 82 %.

Überbestände

Der VDZ berichtet in seinem Jahresrückblick zudem von „massiven Überbeständen“ im Fachhandel, die „durchweg zu Liquiditätsproblemen“ geführt hätten. „Die normale Folge daraus waren zum Jahresende große Preisnachlässe und Rabattaktionen, vor allem im hochpreisigen und sportlichen Bereich, welche den Onlinehandel überproportional tangiert haben.“

Aber auch bei den Lieferanten beobachtete der VDZ, dass sich die Lager sehr schnell aufgefüllt und große Anforderungen an die Liquiditätslage gestellt hätten. Der VDZ übt an der Stelle auch Kritik an den Herstellern und spricht von Fehleinschätzungen des Marktes, Management-Fehlern und massiver Überproduktion aufgrund des Glaubens an ewig wachsende Nachfrage.

„Die im Jahresverlauf spürbare Überproduktion stellte die Händler vor große Herausforderungen. Benötigt wurden größere Liquiditäts- und Lagerressourcen, die in den Herbstmonaten zu einer angespannten Lage führten. Zum Jahresende begannen einige Händler mit Sonderverkäufen zur Lagerbereinigung“, so das Fazit des VDZ. Nach vorne blickt man jedoch hoffnungsfroh: „Bei allen Herausforderungen des Jahres 2023 kann die Lage in der Fahrradbranche weiterhin u. a. durch E-Bikes, Leasing und Service positiv bewertet werden“, so das Fazit des VDZ.

13. März 2024 von Jürgen Wetzstein

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