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Fachhandelsbilanz 2024

Verkaufszahlen im Minus, Werkstatt im Plus

Vor allem sinkende Umsätze mit dem Verkauf von E-Bikes haben dem Fachhandel in Deutschland im vergangenen Jahr die Bilanz verhagelt. Dies konnten laut Erhebungen des Verbandes des deutschen Zweiradhandels (VDZ) auch steigenden Werkstattumsätze nicht kompensieren. Die Ergebnisse im Detail.

„Erstmals scheinen nunmehr konjunkturelle Ereignisse Einfluss auf die Fahrradbranche zu nehmen", berichtet der VDZ. „Wetter schlägt Konjunktur“ war der über Jahre entscheidende Faktor für den Absatz von Fahrrädern. Nun scheint er im vergangenen Jahr abgelöst worden zu sein.

Diese Einschätzung spiegelt sich in den jetzt vom VDZ veröffentlichten Zahlen für das vergangene Jahr. Demnach ging der Umsatz im Fahrradsortimente im Durchschnitt um rund 10 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Im Detail schätzt der VDZ im Bereich E-Bike einen Umsatzrückgang von 10 bis 15 Prozent als realistisch ein, während die Umsatzveränderungen bei Fahrrädern ohne Motor im Vergleich zum Jahr 2023 „eher nur leicht rückläufig“ waren. Deutlicher im Minus bewegt sich laut VDZ hingegen die Umsätze von Bekleidung, Helme, Zubehör und Kleidung (minus 5 bis minus 10 %). Den Werkstattumsatz sieht der VDZ hingegen mit einem plus von 10 bis 12% deutlich im Plus.

Roherträge werden weniger

Erlösrückgänge sind laut VDZ durch Preisnachlässe verursacht worden, was auch eine Verminderung der Roherträge zufolge hatte. „In Verbindung mit allgemeinen Kostensteigerungen und speziell im Bereich der Personalkosten ist zum aktuellen Zeitpunkt von einem Rückgang der Umsatzrendite auszugehen“, so die VDZ-Prognose. Die in Verbindung mit den hohen Warenbezügen und -beständen aufgenommenen Kredite belasten die Liquiditätssituation zum Teil erheblich. Das blieb nicht ohne Folgen. Meldungen über Insolvenzen mehren sich. Die Folge: Eine präzise Unternehmensplanung von Rentabilität und Liquidität mit entsprechend zeitnahem Controlling wird in allen Unternehmensgrößen essenziell.

Gesamteinschätzung

Die Wellenbewegungen der Marktsituation im Fahrradfachhandel, ausgelöst durch sehr große Nachfrage während der Corona-Pandemie und der nachfolgenden Erhöhung der Produktionsmengen mit der Folge von Überbeständen zogen sich auch noch durch das Jahr 2024. Es gibt jedoch auch eine hoffnungsvolle Entwicklung, denn die Ausschläge scheinen wieder flacher zu verlaufen und sich der normalen Situation zu nähern. „Bei einigen Sortimenten stellen die Fachhändler bereits schon wieder Lieferengpässe fest“, berichtet der VDZ. Und nach vorne gerichtet: „Dessen ungeachtet wird die Nachfrage nach Fahrrädern und E-Bikes von Branchenexperten als weiterhin positiv und aussichtsreich beurteilt. Hilfreich sind steigendes Umweltbewusstsein, das durch politische Entscheidungen unterstützt wird.“

Heute um 08:06 von Jürgen Wetzstein

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