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VSF: Ernüchterung wegen Radverkehrspolitik in NRW
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Funktion des Radverkehrs wird nicht erkannt

VSF kritisiert den Koalitionsvertrag in Nordrhein-Westfalen

In den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Schleswig Holstein wurde kürzlich gewählt, die Regierungsparteien haben sich formiert und ihre politischen Ziele in Form eines Koalitionsvertrags zu Papier gebracht. Der Verbund Service und Fahrrad (VSF) hat sich die beiden Papiere genauer angesehen – insbesondere in Hinblick auf Aussagen zum Thema Radverkehr. Und ist zumindest in Bezug auf NRW ziemlich enttäuscht. VSF-Frontmann Albert Herresthal erklärt warum.

121 Seiten ist der Koalitionsvertrag der beiden Regierungsparteien CDU und FDP stark, in denen die umfangreichen Ziele zur Gestaltung des größten deutschen Bundeslandes dargelegt werden. In dem Kapitel „Verkehr und Infrastruktur“ werden – als letztem Punkt von 16 Abschnitten – auf Seite 56 auch Aussagen zum Radverkehr getroffen. Diese sind allerdings sehr unverbindlich gehalten. VSF-Geschäftsführer Albert Herresthal ist dementsprechend ernüchtert: „Der Abschnitt über den Radverkehr wirkt äußerst uninspiriert. Die bedeutende Verkehrsfunktion des Radverkehrs wird nicht erkannt. Konkrete Ziele? Fehlanzeige! Radwege werden hauptsächlich mit dem ‚Umwelt- und Naturschutz‘ in Verbindung gebracht. Kein Wort von der Stau entlastenden Funktion des Radverkehrs, gerade in den Ballungsräumen.“

Lichtblick in Schleswig Holstein

Dass es auch anders geht, beweist die neugewählte Landesregierung in Schleswig Holstein. Das Thema Radverkehr wird im aktuellen Koalitionsvertrag deutlich besser gewürdigt. Albert Herresthal dazu: „Hier gibt es ein klares Bekenntnis zum Radverkehr“. Auf Seite 51 steht hier beispielsweise: „Fahrradfreundliches Schleswig-Holstein: Wir werden Schleswig-Holstein fahrradfreundlicher gestalten. Dazu werden wir eine Landesstrategie zur Förderung des Radfahrens zügig entwickeln . Zudem werden wir den Ausbau geeigneter Radschnellverbindungen in der Metropolregion und anderen Verdichtungsräumen des Landes voranbringen. Aus Landesmitteln werden wir für den Radwegeausbau in dieser Legislaturperiode zusätzlich zehn Millionen Euro zur Verfügung stellen.“

20. Juni 2017 von Jürgen Wetzstein

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