Transformationsprogramm:
Weiterer Automobilzulieferer steigt aus dem E-Bike-Geschäft aus
Die Ziele von Marquardt in der E-Bike-Branche waren durchaus ambitioniert. In die Waagschale warf der Mechatronik-Spezialist die Entwicklungskompetenz eines etablierten Zulieferers für die Automobilbranche und für andere Industriezweige. Die Ergebnisse daraus im Bereich Display- und Antriebstechnologie konnten sich durchaus sehen lassen. Auf der Eurobike 2017 präsentierte sich das Unternehmen beispielsweise mit personeller Verstärkung aus der Fahrradbranche und einem neuen, integrierten Akku für E-Bikes velobiz.de berichtete . Doch vergleichbar wie beim ebenfalls in der Automobilbranche verwurzelten Zulieferer Continental, der sich als E-Antriebshersteller im vergangenen Jahr aus der Fahrradbranche verabschiedete, kam angesichts der Eintrübung der Automobilkonjunktur auch bei Marquardt der noch junge Geschäftsbereich E-Bike auf den Prüfstand.
Transformationsprogramm
Dazu erklärt Ulrich Schumacher, Leiter der Kommunikation bei Marquardt, gegenüber velobiz.de: „Vor dem Hintergrund des tiefgreifenden Wandels in der Automobilindustrie, der Konjunkturabkühlung und deutlich steigender Kosten hat Marquardt bereits Anfang 2019 ein global angelegtes Transformationsprogramm gestartet. Ziel war und ist es, die Effizienz und Stabilität des Unternehmens zu erhöhen, Risiken am Markt besser abzufedern und gestärkt in die Zukunft zu gehen“. Dabei sei Teil des Programms gewesen, das Produktportfolio zu optimieren. Im Rahmen dessen wurde auch die Entscheidung gefällt, das E-Bike-Geschäft einzustellen. „Denn wir haben analysiert, dass uns weitere Neuentwicklungen nicht den gewünschten wirtschaftlichen Nutzen bringen würden“.
Stattdessen will sich der Mechatronik-Spezialist, der im Geschäftsjahr 2019 insgesamt 1,3 Mrd. EUR umgesetzt hat, auf andere Wachstumsfelder fokussieren. So werde beispielsweise massiv in die Entwicklung von Batteriemanagementsystemen für elektrisch betriebene Fahrzeuge und in neue Anwendungen für den Fahrzeuginnenraum investiert. Am Stammsitz in Rietheim-Weilheim ist im vergangenen Jahr der Bau eines Entwicklungs- und Innovationszentrums (EIZ) für über 30 Mio. Euro abgeschlossen worden, der 600 Ingenieuren und Technikern moderne Arbeitsplätze bietet. Weltweit beschäftigt das Unternehmen 10.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Ersatzteilversorgung gewährleisten
In Hinblick auf die bestehenden Kunden, die auf Produkte von Marquardt vertraut haben, sagt Schumacher: „Alle bereits abgeschlossenen Lieferverträge wird Marquardt selbstverständlich erfüllen und auch die Ersatzteilversorgung gewährleisten.“
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