Vorläufiger KED-Insolvenzverwalter:
„Wir haben große Hoffnung, dass die Sanierung des Unternehmens gelingt“
Am 25. August hat der Hersteller der bekannten Helmmarke KED, der am Firmensitz in Freiberg am Neckar aktuell 67 Mitarbeiter beschäftigt, beim zuständigen Amtsgericht, dem Insolvenzgericht Ludwigsburg, einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über das eigene Vermögen gestellt. Joachim Illig, von der Kanzlei IBK Illig Braun Kirschnek, wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt velobiz.de berichtete . Gegenüber velobiz.de gibt er Auskunft über die Hintergründe und Perspektiven:
Welche Gründe haben zu der finanziellen Schieflage geführt?
Illig: "Wie bekannt, hat die gesamte Fahrradbranche nach der Sonderkonjunktur in der Corona-Pandemie seit Beginn des Ukraine-Kriegs und mit der steigenden Inflation mit erheblichen Umsatzeinbußen und Absatzproblemen zu kämpfen. Diese Entwicklung ging auch an der D-H-G Knauer nicht spurlos vorüber. Teilweise sind die Umsätze – wie bei anderen Herstellern auch – deutlich zurückgegangen. Volle Lager bei Händlern führten zu rückläufigen Bestellungen. Endverbraucher halten sich mit nicht notwendigen Käufen derzeit zurück. Diese Gesamtlage führte bei der D-H-G Knauer zu einer Liquiditätslücke, die zur Insolvenzantragstellung führte."
Läuft der Geschäftsbetrieb unterdessen weiter? Werden Orders der Fachhändler bearbeitet und ausgeliefert?
"Der Geschäftsbetrieb der D-H-G Knauer läuft ohne Beeinträchtigungen fort. Die Mitarbeiter sind weiterhin hoch motiviert und die Löhne und Gehälter sind über das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit noch bis Ende Oktober 2023 gedeckt.
Aufträge können ohne Einschränkung angenommen und bearbeitet werden. Händler werden weiterhin uneingeschränkt beliefert. Orders für das nächste Jahr werden ebenfalls angenommen."
Wie schätzen Sie die Zukunftsaussichten ein? Wird eine Sanierung angestrebt?
"Die Geschäftsleitung und der vorläufige Insolvenzverwalter haben gemeinsam bereits ein Konzept erarbeitet, das die langfristige Fortführung des Geschäftsbetriebs sichern soll. Gemeinsam mit der Wintergerst Societät für Unternehmer-Beratung GmbH & Co. KG wurde ein strukturierter Investorenprozess angestoßen. Dieser Prozess hat das Ziel, Investoren anzusprechen, die sich an der Zukunft der D-H-G Knauer finanziell beteiligen. Die Marke KED ist am Markt gut eingeführt und bei den Kunden beliebt. Insbesondere der Kinderfahrradhelm „Meggy“ ist ein echter Verkaufsschlager. Vor diesem Hintergrund haben wir große Hoffnung, dass die Sanierung des Unternehmens gelingen kann."
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