Büchel-Tochterunternehmen
Wittkop blickt auf 125 Jahre Unternehmensgeschichte zurück
Es lohnt ein Blick zurück: Am 11. Mai 1898 wurde die Firma Wittkop & Co. in das Handelsregister des Amtsgerichts Bielefeld eingetragen. Gesellschafter waren Franz Wittkop und Fritz Luce. Bereits in den ersten Jahren sorgten die Inhaber dafür, dass das Unternehmen sehr bald den „Kinderschuhen entwachsen“ war und um die Jahrhundertwende genoss Wittkop weit über Landesgrenzen hinaus den besten Ruf für hochwertige Fahrradsattel.
Ein besonderer Meilenstein für die weitere wirtschaftliche Entwicklung war die Einstellung von Richard Ziegler, zuerst als Prokurist, später wurde er Alleininhaber. Diesem Geschäftsmann lag insbesondere das Auslandgeschäft am Herzen. Durch zahlreiche Auslandsaufenthalte wurde der Grundstock für die weltweite Bedeutung, die das Unternehmen im Laufe der Jahre erwarb und bis heute innehat, gelegt.
Kinderroller ergänzen das Produktportfolio
1929 wurden neben der Produktion von Sätteln, Taschen und Lederwaren auch Kinderroller in das Produktportfolio aufgenommen. Bis zum Tod des Mitbegründers und Namensgeber der Firma, Franz Wittkop, im Jahr 1934, gehörte das Unternehmen schon zu den bedeutendsten Produzenten der Zweirad-Teilindustrie. Wittkop-Fabrikate waren in aller Welt ein Qualitätsbegriff.
Bahnbrechende Innovation: der Schwingsattel
Auf der wirtschaftlichen Zeitleiste ist das Jahr 1955 besonders hervorzuheben: Erstmals wurde die Produktion von einer Million Sättel überschritten. Unter der Leitung von Dieter Orf wurden innovative Produkte wie Wipp-Roller und der bahnbrechende Schwingsattel, später in „Medicus-Sattel“ umbenannt, am Markt etabliert.
In den Folgejahren wurde u.a. ein Sattel mit einem Kunststoffuntergestell produziert. Doch auch durch diese Innovation wurde die wirtschaftliche Situation nicht wesentlich verbessert. Das Unternehmen kostendeckend zu führen, gelang dem damaligen Eigentümer, der Familie König und dem Geschäftsführer Heinrich Orf, nicht. Für einige „unglückliche“ Entscheidungen waren sie mitverantwortlich.
Büchel Unternehmensgruppe übernimmt
Als Folge daraus geriet das Unternehmen 1986 in wirtschaftliche Schwierigkeiten und wurde von Erhard Büchel und Hugo Görner aus der Insolvenz heraus erworben. Der Produktionsstandort wurde nach Bad Salzuflen verlegt und im Jahr 1990 darüber hinaus die Möve Sattelfabrik aus Mühlhausen/ Thüringen erworben. Die Produktion erfolgte fortan an diesem Standort. Nach dem Ausscheiden von Hugo Görner wurde Wittkop in die Büchel Unternehmensgruppe integriert und die Produktion nach Zella-Mehlis, einem weiteren Büchel-Standort verlagert. Trotz all dieser Bemühungen gestaltete sich die Verkaufssituation bis zu diesem Zeitpunkt schwierig. Im Jahr 2003 erfolgte ein entscheidender Wendepunkt mit dem Kontakt zu Hans Michael Greifenegg, dem gebürtigen und überzeugten Südtiroler – ein ausgewiesener Sattelspezialist.
Jetzt kehrte „frischer Wind“ in das Unternehmen ein: Wittkop wurde als eigenständige GmbH ausgegliedert. Hans-Michael Greifenegg, der auch Gesellschaftsanteile übernahm, zeichnet bis zum heutigen Tag als Geschäftsführer verantwortlich für das komplette Sattelprogramm, das er kontinuierlich in Deutschland und Italien aufbaute. Durch die Verbindung der Büchel Gruppe zu China wird ein Großteil der entwickelten Sättel auch in Tianjin hergestellt. Die Produktion der High-End Linie verbleibt in Deutschland und Italien. Mit diesem Maßnahmen-Paket gelang Wittkop der Sprung zurück in die Erfolgsspur und das Unternehmen konnte sich bis zum heutigen Tag als größter deutscher Sattelproduzent am Markt etablieren. Eine große Anzahl von Patenten und Gebrauchsmustern zeigt die zurückgewonnene Innovationskraft von Wittkop
Um den geänderten Verhältnissen am Markt, wie beispielsweise dem Siegeszug des Pedelecs, Rechnung zu tragen, wurde die Produktlinie erweitert:
So werden seit 2022 hochwertige, selbst entwickelte Fahrradgriffe in Barchfeld hergestellt, ebenso umfasst das Programm Fahrradpedale und Lenkerbänder für Rennräder. Somit bietet Wittkop eine Lösung für alle drei Kontaktpunkte des Fahrradfahrers mit seinem Gerät an, nämlich an Lenker, Sattel und Pedale. Zusätzlich sind seit diesem Jahr auch Fahrradspiegel, die sich mit den Fahrradgriffen kombinieren lassen, neu im Programm.
Für die Zukunft sieht sich Wittkop 125 Jahre nach der Gründung gut aufgestellt, um die Herausforderungen des Marktes zu meistern.
Verknüpfte Firmen abonnieren
für unsere Abonnenten sichtbar.