Parlamentarische Fahrradtour
ZIV nimmt Bundestagsabgeordnete auf Erkundungsfahrt durch Berlin
Dabei mussten die Teilnehmenden diesmal auch Nehmer-Qualitäten beweisen: Denn die 20 Kilometer lange Tour durch die Stadt wurde von Regenschauern begleitet.
Bundestagsabgeordnete des Verkehrsausschusses, des Sportausschusses und des Gesundheitsausschusses hatten sich vor dem Gebäude des Deutschen Bundestags am Montag versammelt, um die Fahrradinfrastruktur der Hauptstadt gemeinsam zu erkunden. Die Abgeordneten gehören dem Parlamentskreis Fahrrad an. Dieser Verbund fahrradfreundlicher Abgeordneter aller Fraktionen hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Fahrrad im Parlamentsbetrieb sichtbar zu machen. Mehrmals im Jahr komme man zu einem Austausch über fahrradpolitische Themen zusammen. Highlight sei die jährliche Fahrradtour. Denn: "Es ist auch eine politische Aufgabe, den Radverkehr zu fördern", sagte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas zur Begrüßung. Ob Sie damit auch die Berliner Landespolitik meinte, die derzeit diverse Radverkehrsprojekte auf Eis legt, blieb offen. Sie wies darauf hin, dass der Deutsche Bundestag an seinen Liegenschaften zusammen mit dem Land Berlin momentan 1.767 Fahrradstellplätze zur Verfügung stelle. Davon seien 409 mittlerweile überdacht.
Das Event findet seit 2006 üblicherweise jährlich statt und spielt laut Mathias Stein (SPD), Ko-Vorsitzender des Parlamentskreises Fahrrad, auch eine wichtige Rolle in der politischen Arbeit. "Eine Milliarde Euro hat der Deutsche Bundestag in den vergangenen vier Jahren für die Förderung des Radverkehrs zur Verfügung gestellt – so viel wie niemals zuvor. Und sogar im nächsten Jahr sind trotz der erheblichen Sparauflagen ein Aufwuchs der finanziellen Mittel für den Radverkehr im Bundeshaushalt vorgesehen", sagte Stein (SPD). Swantje Michaelsen (Bündnis 90/Die Grünen) verwies auf die politische Aufgabe der Radverkehrsförderung, die im ganzen Land gelte, damit sich mehr Menschen zum Radfahren "eingeladen fühlen". Henning Rehbaum (CDU/CSU) betonte, dass in seiner Heimatregion, dem Münsterland immer Fahrradpolitik gemacht wurde. Radfahren sei keine Ideologie, sondern praktische Inspiration, weil angenehm, sicher und schnell. Er verwies darauf, dass der Radwegebau von Bürokratie befreit werden müsse. "Wir müssen schneller werden!", so Rehbaum. Valentin Abel (FDP) sieht in der Stadt der Zukunft deutlich mehr Platz fürs Fahrrad, demnach müsse die Fahrradinfrastruktur mitwachsen.
Tour durch Berlin
Nach diesen Worten starteten die Teilnehmenden zu ihrer Tour durch die Berliner Innenstadt über Westhafen, Wedding, Hackescher Markt, Alexanderplatz und Jannowitzbrücke und schließlich vorbei am Märkischen Museum in einem Halbkreis einmal um den Bezirk Mitte, um schließlich über die Französische Straße im Botschaftsviertel am südlichen Tiergarten ihr Ziel, die Landesvertretung der Freien Hansestadt Bremen, zu erreichen. Die Berliner Polizei, u.a. mit der Fahrradstaffel, begleitete mit Engagement das Fahren im Verband. Diverse neu errichtete Radschutzstreifen und Fahrradstraßen konnten begutachtet werden.
(Foto: ZIV - Deckbar Photographie)
In der Bremer Landesvertretung angekommen begrüßte Özlem Ünsal, Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung des Landes Bremen, die Teilnehmenden. Sie betonte, wie wichtig das Thema Fahrrad in Bremen sei. «Die Verkehrswende bewegt sehr viele Menschen in diesem Land» und Bremen komme diesem Wunsch nach Veränderung in der Verkehrsinfrastruktur nach. Burkhard Stork, Geschäftsführer des ZIV – Die Fahrradindustrie, bedankte sich in seiner Ansprache bei allen Organisator:innen und Teilnehmenden und den ZIV – Mitgliedern, die für diese Tour ihre E-Bikes bereitgestellt hatten. Er unterstrich, dass die deutsche Fahrradindustrie exzellente Produkte für jeden Menschen im Portfolio habe. "Das Fahrrad tut viel für uns und die Gesellschaft und sorgt für gute Arbeitsplätze im Land", so Stork abschließend. Anschließend ließen die Versammelten den Nachmittag bei einem Empfang ausklingen.
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