2 Minuten Lesedauer
Konzern mit vielen Geschäftsfeldern:
i

Verkaufsboykott weitet sich aus

USA: Debatte um Waffengesetze trifft einige Fahrradzubehör-Marken hart

Die Waffengesetze sind in Amerika von Bundesstaat zu Bundesstaat sehr unterschiedlich. Ausgelöst durch den schrecklichen Amoklauf, bei dem 17 Menschen von einem jungen Täter mit einem Sturmgewehr erschossen wurde, ist in den USA eine kontroverse Diskussion um das bestehende Waffenrecht entbrannt. Die Stimmung ist aufgeheizt. Es werden Debatten, insbesondere auch um den Einfluss der mächtigen Waffenlobbyorganisation NRA, geführt. Die Auswirkungen bekommen in Amerika auch einige Marken aus der Fahrradbranche zu spüren. Dafür gibt es Gründe.

Eigentlich haben Fahrradhelme, Trinkrucksäcke oder Bike-Pumpen wenig mit Waffen aller Art gemein: Gleichwohl wird an vielen Stellen in den sozialen Netzwerken in Amerika in den Tagen nach dem furchtbaren Massaker in Florida dazu aufgerufen, solche Produkte nicht mehr zu kaufen – und zwar, wenn sie von den Markenanbietern Giro, Bell, Camelbak oder Blackburn stammen. Der Grund: Alle Marken haben eines gemeinsam. Sie befinden sich unter dem Dach von Vista Outdoor, einem Unternehmen, das zu den größten Waffenproduzenten in den USA zählen dürfte. Insgesamt sind unter dem Dach von Vista Outdoor über 30 Marken im Bereich Schießsport vereint. Vista Outdoor hatte im Februar 2016 die Marken Giro, Bell und Blackburn von BRG-Sports übernommen (velobiz.de berichtete) , bereits ein Jahr zuvor wanderte Camelbak unter das Dach von Vista Outdoor.

Was zunächst mit einzelnen Aufrufen zum Kaufboykott von Produkten dieser Marken in den sozialen Netzwerken begann, hat mittlerweile eine gewaltige Lawine losgelöst, die nicht spurlos an den betroffenen Marken in den USA vorübergehen dürfte. Wie die amerikanische Fachzeitung Bicycle Retailer berichtet, habe beispielsweise der kanadische Outdoor-Händler (22 Stores und 5 Mio. Community-Mitglieder) Mountain Equipment dem Druck von Tausenden Kunden nachgegeben und den Verkauf sowie die Geschäftsbeziehungen mit den Marken eingestellt. Dem gleichen Beispiel folgte jetzt Bicycle Retailer zufolge mit REI ( www.rei.com ) eine weitere bedeutende Outdoor-Kette aus Amerika. Auch dieses Unternehmen hat sich jetzt offenbar entschieden, Aufträge von Vista Outdoor auszusetzen. Auch hier wurde der Händler mit einer von mehreren Tausenden Personen unterschriebenen Petition konfrontiert. Die klare Aufforderung: keine Marken von Vista Outdoor mehr zu führen.

Ob auf dem amerikanischen Markt diesbezüglich bald wieder Normalität einkehrt, ist, angesichts der jüngsten Entwicklungen bei der Debatte um strengere Waffengesetze in den USA und der unklaren Haltung von Präsident Donald Trump dazu, fraglich.

2. März 2018 von Jürgen Wetzstein
Velobiz Plus
Die Kommentare sind nur
für unsere Abonnenten sichtbar.
Jahres-Abo
115 € pro Jahr
  • 12 Monate Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
  • 10 Ausgaben des exklusiven velobiz.de Magazins
Jetzt freischalten
30-Tage-Zugang
Einmalig 19 €
  • 30 Tage Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
Jetzt freischalten
Sie sind bereits Abonnent?
Zum Login