ZIV-Umfrage wegen Corona-Virus:
Fahrradindustrie stellt sich auf Lieferverzögerungen ein
Die internationale Fahrradindustrie ist in hohem Maße von Produkten, die in China gefertigt werden, angewiesen. Insofern beobachtet man auch in unserer Branche besorgt die Entwicklungen vor Ort. Wie berichtet, gibt es Schließungen, Sperrungen und Quarantänemaßnahmen mit der Folge, dass Lieferketten unterbrochen oder gar komplett zum Stillstand kommen. „Wie lange dieser Zustand andauert, ist aus heutiger Sicht kaum abzuschätzen“, heißt es dazu vom Zweirad-Industrie-Verband.
Aufgrund dieser Unsicherheiten stellt sich zwangsläufig die Frage, inwieweit diese Störungen die Lieferfähigkeit und Wirtschaftstätigkeit der deutschen und internationalen Fahrradindustrie beeinflussen werden. Der Zweirad-Industrie-Verband hat eine Umfrage diesbezüglich unter ihren Mitgliedern durchgeführt. Die soeben veröffentlichten Ergebnisse bestätigen die Befürchtungen, die in den letzten Tagen nicht zuletzt nach der Absage bzw. Verschiebung der Taipei Cycle Show in Taiwan bereits an vielen Stellen geäußert wurden. Mehr als 80 % der Unternehmen, erklärt der ZIV, hätten von Auswirkungen aufgrund der Coronavirus-Krise in Bezug auf die genannten Faktoren berichtet. Rund 30 % erwarten Lieferverzögerungen von ein bis drei Wochen und mehr als 60 % von vier bis sechs Wochen. Auch gibt es Rückmeldungen von Betrieben, die darüber hinaus mit Verzögerungen rechnen.
Die Folgen daraus sind leicht auszurechnen: Bereits zu Saisonbeginn wird mit Verspätungen bei den Auslieferungen zu rechnen sein. Nachlieferungen könnten bis Mitte des Jahres betroffen sein. Gleichwohl rechnet die Industrie damit, dass Lieferrückstände im Laufe der Saison wieder aufgeholt werden.
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