Tagesgeschäft läuft weiter
AGU rutscht in ein Insolvenzverfahren
Die Probleme beim 1966 gegründeten niederländischen Bekleidungs- und Zubehörspezialisten AGU reichen zurück ins Jahr 2022, als das Unternehmen statt einem Gewinn erstmals einen Verlust von EUR 1.7 Millionen registrierte. Die Geschäftszahlen für das Jahr 2023 wurden bisher noch nicht hinterlegt. Außer der stark nachlassenden Nachfrage und hohen Lagerbeständen spielte dabei sicherlich auch eine Rolle, dass AGU 2022 als Großhändler mit der Händlervereinigung Dynamo Retail Group einen wichtigen Kunden verloren hatte. Zugleich engagierte sich das Unternehmen im Rennsport als Ausrüster des Teams Visma-Lease A Bike und der niederländischen Nationalmannschaften. Um wieder in die Gewinnzone zurück zu finden, hatte AGU im Dezember ein Sanierungsverfahren in Eigenregie eingeleitet, das an Finanzierungsbedingungen geknüpft war.
Laut einer Stellungnahme von AGU war dieses Sanierungsverfahren ein Erfolg: Zuletzt habe das Unternehmen eine schwarze Null registriert und sei drauf und dran gewesen, wieder positive Monatsabschlüsse zu erzielen. Aber weil der Ende Juli verkündete Einstieg eines Investors im letzten Moment platzte, ist das Unternehmen wieder ins Trudeln geraten. Darum sah sich das Management gezwungen, einen Zahlungsaufschub zu beantragen. Diesem Gesuch wurde stattgegeben und Erik Sweep von der Anwaltskanzlei Oomen & Sweep in Haarlem als Verwalter im nun eröffneten Insolvenzverfahren bestimmt. Laut AGU sollen die jüngsten Entwicklungen keinen Einfluss auf das Tagesgeschäft haben. Zudem halte man Ausschau nach Investoren, um die etablierte Marke am Leben zu erhalten.
Verknüpfte Firmen abonnieren
für unsere Abonnenten sichtbar.