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Gut gelaunt die Herausforderungen annehmen: Cycling Industries Europe
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Europäischer Branchenverband:

Cycling Industries Europe ruft zur Kooperation auf

Als europäischer Branchenverband ist Cycling Industries Europe (CIE) noch relativ jung. Aber er verfügt bereits über eine beachtliche Anziehungskraft. Das zeigte sich bei der ersten CIE-Konferenz, die Ende Mai in Brüssel stattfand und über 100 Entscheidungsträger aus Velobranche und Politik anzog.

Im E-Bike-Segment überstieg das Wachstum in Schlüsselmärkten Europas 2017 die kühnsten Erwartungen. Zusammen mit dem Druck, im Zeichen des Klimawandels den Langsamverkehr zu fördern, ergibt dies rosige Perspektiven für die Industrie. Zugleich stellte sich die Frage: Kann die Fahrradindustrie Europas die deutlich erhöhte Nachfrage abdecken und so ihre Chance wahrnehmen?

Um zu diskutieren, ob und wie die Branche dies schaffen könnte, lud der Branchenverband Cycling Industries Europe (CIE) zu einer eintägigen Konferenz nach Brüssel. Diese ging kürzlich über die Bühne und wurde von über hundert Entscheidungsträgern aus der Branche und der Politik besucht. Aus Sicht der European Cyclists’ Federation ECF war höchst erfreulich, dass sich mit Matthew Baldwin ein hochrangiger Beamter der EU-Kommission deutlich für die gezielte Förderung des ebenso sauberen wie effizienten Radverkehrs insbesondere im Stadtverkehr aussprach.

E-Bike-Segment "kein Selbstläufer"

Zugleich warnte Kevin Mayne als CIE-Geschäftsführer die Veloindustrie davor, das Wachstum im E-Bike-Segment als Selbstläufer zu betrachten: „Um die prognostizierten Volumina produzieren und unter die Leute zu bringen, muss sich die Industrie neue Ansätze und Geschäftsmodelle ausdenken. So gilt es etwa, sich im schärfer werdenden Kampf um Rohstoffe und Batteriezellen zu behaupten. CIE will der Industrie als Hersteller übergreifende Plattform dafür die notwendigen Werkzeuge in die Hand geben.“ In weiteren Referaten wurde aufgezeigt, wie sich die Industrie vom reinen Produzenten von Velos und Teilen zu einem digitalisierten, innovativen Dienstleister in Sachen nachhaltiger Mobilität entwickelt. So rechnete ERTICO als Europas führende Organisation für vernetzte Mobilität damit, dass sich bis 2023 europaweit bis zu 2.3 Milliarden Autofahrten durch Mobility-as-a-Service vermeiden lassen und dass Bikesharing-Systeme hierbei eine zentrale Rolle spielen.

Dass der aktuelle Fahrradboom auch weitere Branchen erfasst, zeigt sich etwa am Beispiel der Belgischen Bank KBC: Erst vor drei Jahren führte diese Leasing-Modelle für Fahrräder ein. Die Nachfrage nach diesen übersteigt inzwischen die Nachfrage nach Autos um 40 Prozent. Passend dazu meldet auch die Stadt Antwerpen, dass der Veloverkehr in kurzer Zeit um 21 Prozent zugenommen habe. Im Abschlussvotum stellte CIE-Präsident Tony Grimaldi fest: „Wir entwickeln uns zu einem strategisch bedeutsamen Sektor, weil wir Lösungen für Europas Probleme zu bieten haben. Und ich bin stolz darauf, dass sich die Industrie zusammentut und die Kooperation mit Akteuren aus der Finanz-, IT- und Sharing-Welt sucht, um ihr volles Potenzial zur Entfaltung zu bringen.“

7. Juni 2019 von Laurens van Rooijen
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