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12.000 Besucher an drei Tagen

Cyclingworld meldet sich aus der Pandemie zurück

Die letzten Jahre waren für Messemacher sicherlich kein Vergnügen. Da sind Stefan Maly und Torsten Abels als Veranstalter der Düsseldorfer Cyclingworld keine Ausnahme. Nach drei Jahren Zwangspause konnte das Fahrradevent nun am vergangenen Wochenende erstmals wieder seine Tore öffnen. Im Interview mit velobiz.de zeigen sich die beiden Messemacher angesichts von 12.000 Besuchern und zwei gut gefüllten Messehallen auf dem Areal Böhler "extrem erleichtert". Gleichzeitig geht der Blick schon Richtung 2023.

velobiz.de: 2019 war die letzte Cyclingworld. Nun, nach drei Jahren Zwangspause: Wie groß muss man sich eure Erleichterung vorstellen, wieder volle Hallen hier in Düsseldorf zu sehen?

Torsten Abels: Wir sind völlig happy mit dem kompletten Wochenende. Wir haben tolles Feedback bekommen. Alles ist wesentlich runder gelaufen, als wir uns das im Vorfeld erhofft haben. Viele Messebesucher sind extra zu uns an den Infostand gekommen, um sich bei uns für die Messe zu bedanken. Das ist auch für uns eine neue Erfahrung.

Stefan Maly: Die Erleichterung ist riesig groß. Wir sind extrem erleichtert und genauso dankbar für die vielen Aussteller und Besucher, die an den drei Tagen hier waren.

velobiz.de: War das unter den gegebenen Umständen und Auflagen das Maximum bei den Besucherzahlen, das ihr darstellen konntet? Habt ihr also euer Potenzial voll ausgeschöpft?

Torsten Abels: Sogar noch einen Tick mehr. Dadurch, dass am Freitag hier in NRW die Corona-Verordnung weiter geöffnet wurde, hatten wir kurzfristig die Möglichkeit, die Zahl der eigentlich limitierten Tickets zu erweitern.

Stefan Maly: Wenn du nach dem Potenzial der Veranstaltung ungeachtet der Besucherzahlen fragst, dann muss ich jedoch sagen, dass wir unsere Möglichkeiten längst nicht voll ausschöpfen konnten. So eine Veranstaltung benötigt normalerweise ein Jahr Planungsvorlauf. Und dann hast du als Veranstalter eine Phase von drei Monaten in der am Ende alles festgezurrt wird. Diese finale Phase von normalerweise drei Monaten waren in diesem Jahr nur 13 Tage. Erst ab dem 4. März hatten wir die relative Gewissheit, dass die Cyclingworld Europe stattfinden kann. Wir können in 13 Tagen nicht das Potential ausschöpfen, das wir normalerweise bei vollen zwölf Monate Vorlauf hätten. Aber das, was man vermeintlich mit 13 Tagen Vorlauf hinbekommen kann, das haben wir deutlich übertroffen. Eigentlich ist es fast unmöglich, eine Veranstaltung in dieser Form so kurzfristig anzuschieben.

velobiz.de: Man hat es der Cyclingworld jedoch kaum angemerkt, dass die Veranstaltung mit heißer Nadel gestrickt werden musste. Habt ihr schon Ideen für die künftigen Auflagen? Wo soll die Reise hingehen mit eurem Event?

Stefan Maly: Wir haben eine lange To-Do-Liste. Wir sehen aber auch, dass wir bereits auf dem richtigen Weg sind. Ganz oben auf der To-Do-Liste steht deshalb, dass wir eigentlich so bleiben wollen, wie wir sind.

velobiz.de: Das klingt nach einer Gratwanderung. Einerseits steht die Cyclingworld immer noch für feine Radkultur. Gleichzeitig prägen immer mehr große Messestände und Verkaufsstände von Filialisten das Erscheinungsbild eurer Hallen. Wie schwierig ist es, die radkulturelle Prägung zu bewahren, wenn die Messe immer größer wird?

Torsten Abels: Wir schreiben uns tatsächlich alles auf, was uns bei den Ausstellern negativ auffällt und sprechen das auch hier schon im Verlauf der Messe mit Blick auf das nächste Jahr an. Es gibt aber auch bei vielen Ausstellern einen Lerneffekt. Die kommen hier das erste Mal hin, sind vielleicht noch auf eine normale Messe gepolt und sehen dann, dass sie hier nicht für 30.000 Euro einen Messestand hinbauen müssen, weil die Halle und die Infrastruktur bereits viel Atmosphäre bieten. Aber auch wenn die beiden Hallen rappelvoll sind, haben wir in den letzten Wochen noch knapp 50 Absagen gehabt. Das sind alles Aussteller, die wir im nächsten Jahr wahrscheinlich noch dazu addieren dürfen. Insofern kommen vielleicht 2023 noch zwei bis drei kleinere Hallen dazu. Das wiederum ermöglicht uns, thematisch stärker in Segmenten zu arbeiten. Und wir können dann zum Beispiel auch noch eine Bühne oder ein Forum integrieren. Das sind Sachen, die wir uns in diesem Jahr vor dem Hintergrund der geringen Planungssicherheit noch gespart haben. Wir wachsen also weiter. Mal schauen, wo die Reise noch hingeht.

24. März 2022 von Markus Fritsch
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