VDZ zieht Bilanz über das 1. Halbjahr
Fahrradumsätze steigen, die Anforderungen an den Service auch
Die sehr gute Branchenkonjunktur des Jahres 2020 konnte auch im ersten Halbjahr 2021, wenn auch mit deutlich geringeren Steigerungsraten, fortgesetzt werden.
Nach aktuell vorliegenden Brancheninformationen konnten im ersten Halbjahr 2021 Umsatzsteigerung von ca. 5 bis 10 % gegenüber 2020 erreicht werden, so die Einschätzung des VDZ anlässlich der Eröffnung der 29. Eurobike in Friedrichshafen. Dabei hätten jene Unternehmen besonders profitieren können, die weiterhin konsequent ihr Waren- und Dienstleistungsangebot in Richtung E-Mobilität auf zwei Rädern ausgerichtet haben.
Als Bremsklötze hat der VDZ in den ersten Monaten des Jahres den akuten Warenmangel ausgemacht. Dabei hebt der Verband insbesondere Ersatzteile für den Werkstattbereich hervor, was zu längeren Wartezeiten durch das Fehlen wichtiger Bauteile wie Ketten, Ritzel, Bremsbeläge etc. geführt hätte.
Serviceleistungen nachgefragt
Steigende Verkaufsstückzahlen, insbesondere im Jahr 2020, haben laut VDZ zu einer zunehmenden Nachfrage nach Serviceleistungen im Fahrradfachhandel geführt. „Die früher vorhandene Herausforderung, Kunden zu regelmäßigen Inspektionen in die Werkstätten zu bekommen, ist durch die E-Bike-Sortimente zu einer ‚Nachfragelawine‘ größeren Ausmaßes mutiert. Längere Fahrstrecken und häufigere Nutzung des E-Bikes führen darüber hinaus zu höherem Verschleiß“, stellt der VDZ fest. In Kombination mit fehlendem Material habe dies in der Branche zu teilweise horrenden Wartezeiten in den Werkstätten geführt. Und weiter zum Thema Service: „Das steigende Reparaturvolumen stellt die Fahrradhändler bzw. deren Werkstätten vor neue Herausforderungen an Raum und Mitarbeiter. Die Mitarbeitergewinnung ist hierbei von besonderer Bedeutung. Der allgemein bekannte Fachkräftemangel zeigt sich in der prosperierenden Fahrradbranche mit der ganzen Intensität und führt zu Engpässen und steigenden (Personal) Kosten.“
Bedeutung von Leasing
Der Bereich Dienstrad-Leasing bleibt weiter bedeutsam. „Bei einigen Händlern erreichten die durch Leasing- bzw. Finanzierung erzielten Umsätze Größenordnungen von über 50 Prozent des Gesamtumsatzes“, so der VDZ. Aber auch hier gehe die Range weit auseinander und ist nicht zuletzt auch abhängig von der Infrastruktur am jeweiligen Standort. Und bezogen auf die anfallenden Serviceleistungen stellt der VDZ fest: „Für die Werkstätten entsteht bei der Reparaturannahme deutlich höherer Zeitaufwand bei geleasten Rädern gegenüber verkauften Fahrrädern. Hieran sind die unterschiedlichen Versicherungs- und Servicepakete der Leasingagenturen verantwortlich. Auch deren verschiedene Abrechnungssysteme erfordern zusätzlichen administrativen Aufwand bei den Händlern.
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