Branche mit grünem Gewissen?
Greenpeace sucht nach Schadstoffen in Outdoor-Kleidung
„Die Outdoor-Branche wirbt mit unberührter Natur. Doch ihre Schadstoffe finden sich weltweit in der Umwelt und im menschlichen Blut“, sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace. Dass dies nicht nur ein aus der Luft gegriffener Vorwurf sei, sollte die Laboruntersuchung von Jacken verschiedener Outdoor-Ausrüster belegen.
In allen Produkten haben die beauftragten Labore beispielsweise die Fluorverbindung PFC gefunden, besser bekannt auch als Basis der Membran Gore-Tex. „Die Fluorverbindungen können in der Umwelt kaum abgebaut werden und gelangen über Nahrung, Luft und Trinkwasser auch in den menschlichen Organismus. Jüngste Studien stellen einen Zusammenhang mit verminderter Fruchtbarkeit, Schilddrüsenerkrankungen und Immunstörungen her“, heißt es bei Greenpeace.
Besorgniserregend seien auch die Test-Ergebnisse der hormonell wirksamen Weichmacher (Phthalate) und der Nonylphenolethoxylate (NPE): Der höchste NPE-Gehalt wurde in einer Kinder-Regenjacke von Seven Summits gefunden. Der höchste Wert an Phthalaten wurde in einem Kinder-Poncho von Northland festgestellt.
Dabei gebe es längst Alternativen. Kleidung mit unbedenklichen Membranen aus Polyester, wie bei Sympatex, und Polyurethan seien ebenfalls winddicht, atmungsaktiv und hielten auch einem Wolkenbruch stand. Nur bei der Ölabweisung seien die umstrittenen PFC den fluorfreien Textilien noch überlegen.
Greenpeace fordert die Outdoor-Industrie auf, PFC aus der Produktion zu verbannen und fluorfreie Alternativen weiter zu entwickeln. Im Rahmen der EU-Chemikaliengesetzgebung müssten alle PFC auf den Prüfstand gestellt werden.
Die detaillierten Ergebnisse der Unterschung stellt Greenpeace als PDF-Dokument zur Verfügung: www.greenpeace.de/...
Unterdessen gibt es auch erste Reaktionen aus der Outdoor-Industrie. Wie etwa von Vaude-Frontfrau Antje von Dewitz, die per Youtube Stellung bezieht:
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