Tests: Enduros, Bremsen, Spike-Reifen, Überschuhe
Hammerschmitt: bike deckt die geheimen Pläne von Sram auf
Die mysteriöse Kurbel von Sram
Seit Greg Herbold, Ex-Bikeprofi und Galionsfigur von Komponentenhersteller Sram, bei der letzten Interbike Outdoor Demo auf einem Bike mit eigenartiger Kurbel unterwegs war, rätseln manche in der Branche, was es mit dieser Kurbel auf sich hat. Auch die bike hat seitdem versucht, mehr über das mysteriöse Teil zu erfahren. Doch „trotz intensivster Recherche“ sei es nicht gelungen, bei Sram diesbezügliche Informationen zu erhaschen. Inzwischen haben die Redakteure aber ein paar Details über das angeblich Hammerschmitt genannte Projekt gesammelt, die nicht weniger als eine Revolution in der Schaltungstechnik versprechen würden. Statt der üblichen drei Kettenblätter sitzt eine geschlossene Getriebeeinheit an der Kurbel, die in den Abmessungen ungefähr der Breite einer Dreifachkurbel entspricht. Unterschied zu bisher erhältlichen Getriebebikes: Die entsprechenden Bauteile sitzen nicht in einem überdimensionalen Tretlagergehäuse, sondern lassen sich an jedem Rahmen mit standardisierter Kettenführung montieren. Was die Bike-Entwickler an der Sram-Lösung am meisten beflügelt, seien die neuen Möglichkeiten zur Fahrwerksentwicklung. Mit nur einem Kettenblatt vorne sei die perfekte Positionierung der Drehpunkte des Hinterbaus möglich, nämlich genau auf Höhe des Kettenblatts. „Dieses Ding wird dazu führen, dass man das Thema Kinematik noch mal völlig neu überdenken muss“, wird Specialized-Ingenieur Jan Talavasek von bike zitiert. Und Ex-Scott-Entwickler Peter Denk sagt: „Das ist das Todesurteil aller Viergelenker.“
Leichte Enduros im Test
Enduros stehen in der Gunst der Biker hoch im Kurs. „Dass man mit einem Downhiller schneller bergab und mit einem Marathon-Bike schneller bergauf fährt, ist klar“, schreibt Test-Chef Markus Greber in der neuen bike. Dafür bieten Enduros jedoch das „breiteste Spektrum an Fahrspass“. „Jede Menge Federweg, eine kurze Geometrie und robuste Komponeten“, und in den jüngeren Enduro-Generationen komme auch noch „sinnvoller Leichtbau“ dazu. Acht Top-Modelle des aktuellen Modelljahrs 2008 haben die bike-Tester für die aktuelle Ausgabe genauer unter die Lupe genommen. „Schlechte Bikes gibt es in diesem Testfeld nicht“, so das Fazit. Allerdings fällt der Enduro-typische Kompromiss zwischen Uphill- und Downhill-Fähigkeiten sehr unterschiedlich aus. So empfiehlt die Redaktion etwa das ERT 9000 von Ghost als „heißen Tipp“, wenn es vor allem bergab gehen soll. Bergauf kurbeln ginge aber nur „wenn’s sein muss“. Mehr Wandlungsfähigkeit biete dagegen per Konzept das Ransom 10 von Scott, das mit seiner Equalizer-Federungstechnik in dieser Kategorie den Testsieger markiere. „Sehr gut“ fanden die Tester aber auch das Torque ES 9.0 LTD von Canyon („nicht nur viel Bike fürs Geld, sondern auch ein durchdachtes Enduro“), das Freak Team von Fusion („nach wie vor eines der besten Enduros“), das Spicy 916 von Lapierre („wunderschöner Rahmen mit Liebe zum Detail“), das Elvox EN-3 von Simplon („durch und durch gelungen“) sowie das Enduro Pro von Specialized („leicht und leistungsfähig“).
Licht und Schatten bei Scheibenbremsen
Das Angebot an Scheibenbremsen ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Bei einem Test aktueller Bremsenmodelle vergleicht die Redaktion der bike nicht weniger als zehn Hersteller miteinander; von fünf weiteren Anbietern, die mit Scheibenbremsen in den Startlöchern stehen, wird berichtet. Doch so breit, wie das Angebot ist, so unterschiedlich sind auch die Leistungen der verschiedenen Bremsen. Manche Unterschiede fallen unter die Kategorie persönliche Vorlieben, doch es gebe durchaus auch einige funktionelle und qualitative Unterschiede. Vor allem die Standfestigkeit der Bremen bereitet dabei oft Sorgen, vor allem bei Verwendung kleiner Bremsscheiben. Allerdings wird die Funktion einer Scheibenbremse auch von anderen Details beeinflusst, wie etwa der verwendeten Bremsflüssigkeit oder die Art der Bremsbeläge. Rundweg „Super“ fanden die bike-Tester nur die The One von Formula, als Preistipp wird zudem die Stroker Trail von Hayes bezeichnet.
Spike-Reifen im Vergleich
Jetzt im Winter lauern im schattigen Wald viele Eisplatten darauf, Biker auf ihren Allerwertesten zu befördern. Doch die Reifenindustrie hat schon seit ein paar Jahren darauf eine Spike-besetzte Antwort in den Regalen. Vier davon hat bike in der aktuellen Ausgabe miteinander vergleichen: den Spike Claw von Continental, den Hakka WXC 300 von Nokian, Klondike XT von Kenda{/i} sowie den neuen Ice Spiker Pro von Schwalbe. Mit Ausnahme des Kenda-Reifens wird allen eine gute Traktion auf Schnee und Eis attestiert, allerdings schlage Schwalbe die Konkurrenz beim Gewicht, dem Rollwiderstand und beim Durchschlagschutz.
Überschuhe besser mit Fleece
Dass Neopren für Radüberschuhe das am besten geeignete Material sei, wird von bike in der aktuellen Ausgabe in Frage gestellt. In trockenem Zustand möge das ja zutreffen, aber sobald Neopren nass wird, biete das Material kaum noch Wärmeisolierung. Besser geeignet seien wasserdicht beschichtete Modelle mit Fleece-Fütterung. Zwei Vertreter dieser Gattung wurden von bike in einem Vergleichstest als „Super“ bewertet: das Modell MTB von Shimano sowie der Resistor von Sugoi.
Verknüpfte Firmen abonnieren
für unsere Abonnenten sichtbar.