Halbjahreszahlen von Shimano:
Noch keine Trendwende, aber ein Silberstreif am Horizont
Es sind Halbjahreszahlen, die Börsianer sicherlich nicht in Verzückung versetzen: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum büßte Shimano konzernweit über alle Geschäftsbereiche hinweg 17,6 % an Umsatz ein. Weitere Kennzahlen wie operativer Gewinn (minus 42,6%) und Nettogewinn (minus 13,2 %) liegen ebenfalls deutlich unter dem Niveau der ersten sechs Monate aus dem Jahr 2023. Das kommt wenig überraschend, denn bereits im ersten Quartal zeigte die Tendenz – sogar noch deutlicher – nach unten. Für das Fahrradsegment veröffentlicht Shimano folgende Zahlen: Der Nettoumsatz sank hier im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20,7 % auf umgerechnet rund 0,97 Mrd. EUR, der operative Gewinn sank um 42,2 % auf rund 150 Mio. EUR.
Shimano spricht weiterhin von einem „starken Interesse an Fahrrädern als langfristigem Trend“. Jedoch seien die Lagerbestände auf dem Weltmarkt im Allgemeinen hoch geblieben. In Deutschland und den Benelux-Staaten, als die wichtigsten europäischen Märkte für Shimano, hat Shimano stabile Einzelhandelsverkäufe beobachtet, in anderen Ländern seien die Verkäufe aufgrund der verzögerten Erholung der Nachfrage nach fertigen Fahrrädern schwach, und die Lagerbestände demnach hoch. In dieses Bild reihen sich aus Sicht von Shimano die Märkte Asiens, Ozeaniens sowie Mittel- und Südamerikas ein. Und auch auf dem nordamerikanischen Markt habe der Absatz von Fahrrädern trotz ungebrochenen Interesses nachgelassen, was die Marktbestände auf einem recht hohen Niveau hielt.
Prognose angehoben
Im Vergleich zum 1. Quartal hat Shimano die Umsatz- und Gewinn- Prognose für das Gesamtjahr 2024 deutlich angehoben, was als positives Zeichen für die Marktentwicklung zu werten ist. Ausschlaggebend dafür war dafür offenbar eine günstige Entwicklung der Verkäufe auf dem chinesischen Markt. Gleichzeitig spricht Shimano noch von unsicheren Aussichten, aufgrund der weiterhin hohen Marktbestände und der zu erwartenden Verzögerung bei deren Abfluss. Insgesamt geht Shimano jetzt von einem Jahresumsatz in Höhe von umgerechnet 2,68 Mrd. EUR aus. Das sind 7,1 % mehr als noch vor drei Monaten prognostiziert wurde, aber immer noch ein Rückgang zum Vorjahresumsatz (2,73 Mrd. EUR).
Tiefere Einblicke in die Geschäftsentwicklung gibt Shimano in den so genannten „Supplemental Information“ . Die hier veröffentlichten Charts geben auch einen detaillierten Eindruck über die Entwicklung des Unternehmens in den letzten zehn Jahren. Hier wird sehr anschaulich, dass die Umsätze im Jahr 2023 und 2024 sehr deutlich unter den Boom-Jahren 2021 und 2022 liegen, aber trotzdem auch ein gutes Stück über den Vor-Corona-Jahren. So lag der Konzernumsatz bei Shimano im Jahr 2019 beispielsweise bei umgerechnet 2,25 Mrd. EUR.
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