GfK-Studie für Oktober
Positive Einkommensaussichten stabilisieren das Konsumklima
„Trotz steigender Infektionszahlen und der zunehmenden Furcht vor Verschärfungen pandemiebedingter Einschränkungen, stabilisiert sich das Konsumklima. Offenbar sind die umfangreichen Konjunkturpakete für Unternehmen und Verbraucher geeignete Maßnahmen, um Deutschland aus der schwersten Rezession der Nachkriegszeit zu helfen“ erklärt Rolf Bürkl, GfK Konsumexperte. Und weiter: „Der weitere Verlauf des Infektionsgeschehens in Deutschland sowie die Arbeitsmarktlage werden darüber entscheiden, ob der Dämpfer im Vormonat eine Eintagsfliege bleibt und die Konsumstimmung ihre Erholung in den kommenden Monaten wieder aufnehmen kann.“
Einen wesentlichen Beitrag zur stabilen Entwicklung des Konsumklimas leistet momentan die Einkommenserwartung der Verbraucher. Hier sind die Signale durchaus positiv. Die Bundesanstalt für Arbeit meldet für August gegenüber dem Vormonat keinen coronabedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Wenn man den saisonüblichen Anstieg der Erwerbslosenzahlen aufgrund der Sommerpause unberücksichtigt lässt, ist die Zahl der Arbeitslosen sogar leicht gesunken. Zudem ging zuletzt die Zahl der Kurzarbeiter, die zeitweise bei über 5 Millionen Personen lag, spürbar zurück.
Im Gegensatz zu den Einkommenserwartungen legt die Anschaffungsneigung nach vier Anstiegen in Folge eine Verschnaufpause ein. Dieser Indikator verliert leicht. „Trotz der Verluste ist das Niveau der Konsumneigung angesichts der Lage als überaus zufriedenstellend zu bezeichnen“, heißt es dazu von der GfK.
Auf Erholungskurs ist auch die Konjunkturerwartung der Verbraucher. Dieser Wert legt zum fünften Mal in Folge zu. Hier treten die Konsumforscher allerdings auf die Euphoriebremse: „Ein stabiler Arbeitsmarkt sowie sinkende Kurzarbeiterzahlen stützen den steigenden Konjunkturoptimismus. Für einen nachhaltigen Wachstumskurs ist es darüber hinaus notwendig, dass sich auch die Exporte wieder spürbar erholen. Dies wird nur gelingen, wenn auch die Hauptabnehmerländer deutscher Waren und Dienstleistungen ihre schwere Rezession hinter sich lassen.“
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