Im Test: Custom-Made-Renner und Reifen
Roadbike 7/08: "Wünsch' dir was" mit Custom-Made
Der Rennrad-Markt hat eine lange Tradition maßgefertigter und individuell ausgestatteter Modelle, die aber in den vergangenen Jahren angesichts von Preisdruck, Alles-Schwarz-Carbon-Trend und immer perfekteren Komponenten-Gruppen mehr und mehr in Vergessenheit geriet. Erst mit dem immer breiteren Angebot an Custom-Konzepten finden Individualisten unter den Radsportlern wieder mehr Wahlmöglichkeiten. Neun Baukasten-Renner hat die Redaktion der Roadbike für die aktuelle Ausgabe einem Vergleichstest unterzogen. Beim Gegenwert fürs Geld überzeugten dabei zwar vor allem die Modelle der Versender {b}Rose{/b} und {b}H&S{/b}, aber, so Roadbike: „Gerade bei Custom-Rädern kann ein guter Radhändler eine große Hilfe sein, wenn er bei der individuellen Anpassung beratend zur Seite steht. Teuer muss das Traumrad aus dem Baukasten trotzdem nicht sein, wie {b}Stevens{/b} und {b}Hai{/b} zeigen.“ Deren Modelle Aspin und Race ernteten dafür wie fast das gesamte Testfeld die Note „Sehr Gut“, wobei am Stevens besonders der gelungene Alurahmen und die Chorus-Gruppe samt Zonda-Laufrädern gefielen, während Accell-Marke {b}Haibike{/b} mit „satter Laufruhe und angenehmer Sitzposition“ bei den „entspannten Touren-Sportlern“ viele Freunde finden würde.
Einen gelungenen Eindruck hinterließen in der Roadbike-Redaktion auch das Onroad Only Pro Carbon von {b}Müsing{/b}, bei dem einzig die „etwas zu weichen“ American-Classic-Laufräder den sehr guten Gesamteindruck störten, das Prisma RS von {b}Steppenwolf{/b} („hoher Komfort für lange Runden“) und das Speed III von {b}Endorfin{/b}, das „klassisch, ehrlich und direkt“ den Testsieg ergatterte.
Einziges nur „Gut“ getestetes Modell ist das Gigadrive Carbon von {b}Centurion{/b}, das angesichts des sehr hochwertigen Carbonrahmens Abstriche bei der Ausstattung machen müsse. Außerdem wünschten sich die Tester „etwas mehr Mühe bei der Montage“.
Wer ist Kompromiss-Sieger?
„Reifenbau ist immer die Suche nach dem besten Kompromiss aus vielen Anforderungen“, wird Schwalbe-Mitarbeiter Markus Hachmaier von Roadbike zitiert. Als da wären: Gewicht, Rollwiderstand, Pannensicherheit, Haltbarkeit und Kurvengrip. Wer diesen Kompromiss am besten meistert, untersuchte die Redaktion an 18 Reifen in drei Preisklassen. Bei den günstigsten Trainingsreifen überzeugte vor allem {b}Vittorias{/b} Zaffiro Pro, der sich mit guten Ergebnissen auf der Straße und im Labor „locker den Kauftipp“ holt. Bei den höherwertigen Reifen ist hingegen die klassische Testsieger-Phalanx von {b}Continental{/b} und {b}Schwalbe{/b} kaum zu knacken: Unter den Allround-Reifen heißen die Kauftipps Grand Prix („hervorragende Fahreigenschaften“) und Stelvio („Schwalbes junger Klassiker misst sich mit den Besten“), bei den Race-Reifen überzeugten vor allem Contis Grand Prix 4000S („entscheidet das Rennen um den besten Reifen für sich“) und Schwalbes Ultremo, der seinen Testsieg aus dem Vorjahr nur durch den höheren Rollwiderstand einbüßt.
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