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Zwei Tage nach dem Schlagabtausch

Tagespresse berichtet differenziert über Stiwa-Clinch

Eines hat die von langer Hand organisierte Pressekonferenz, in der sich drei führende Unternehmen der E-Bike-Branche gemeinsam mit dem Zweirad Industrie Verband (ZIV) zum Gegenschlag auf die Stiftung-Warentest formierten (velobiz.de berichtete) , auf alle Fälle bewirkt: Die Thematik wurde bundesweit in vielen Print- und Onlinemedien sowie auch vom Fernsehsender NDR nochmals aufgegriffen und neu beleuchtet.

Bereits in der Dienstagsausgabe hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) unter der Rubrik Motor und Technik über eine halbe Seite dem Thema gewidmet. Überschrift: „Wie aus Messen Verurteilen wird“.
Der Bericht aus der Feder von Fahrradjournalist Hans-Heinrich Pardey ist klar Pro-Fahrradindustrie ausgerichtet und lässt die Vorgehensweise der Stiftung Warentest in diesem Fall zumindest als fragwürdig erscheinen. Ein Achtungserfolg zweifellos für die geschundene Fahrradindustrie, die nach eigener Aussage in Folge der negativen Berichterstattungen ausgehend von den Stiwa-Urteilen ein Schaden in Millionenhöhe entstanden sei.

Eine Vielzahl der in den vergangenen Tagen erschienen Berichten in den Tagesmedien beließ es dabei, den Standpunkt der Fahrradindustrie zwar aufzuführen, jedoch meist weitaus weniger detailliert als in der Pressekonferenz und der anschließend Pressemitteilung formuliert. Gegenüber gestellt wurden meist die Klarstellungen der Stiftung Warentest, die wie bereits berichtet, weiterhin jegliche Kritik an ihren Prüfmethoden und Prüfergebnissen zurückweist.

Die Wirkung der Medienoffensive auf den Pedelec-Markt ist kurz nach der Pressekonferenz und dem Erscheinen der Medienberichte nur schwer vorherzusehen. Es steht Aussage gegen Aussage und im Bericht von www.stern.de zum Thema („Riesenärger um Testmethoden") wird wohl folgerichtig zusammen gefasst: „Der Streit der Experten lässt den Kunden ratlos zurück“, heißt es dort und trifft die Situation wohl auf den Punkt.

Positiv zu sehen ist trotzdem, dass die Fahrradindustrie gemeinsam ein Zeichen dafür gesetzt hat, in der Lage zu sein, sich gegen Institutionen wie die Stiftung Warentest zur Wehr zu setzen. Ob letztendlich etwaige Schadensersatzklagen, wie von der Biketec AG angekündigt, von Erfolg gekrönt sein können, sei an dieser Stelle mal dahin gestellt. Aber immerhin ist der Fahrradindustrie gelungen, das wird aus den meisten erschienen Berichten schon deutlich, an der Glaubwürdigkeit der Stiftung Warentest zumindest Ansatzweise zu kratzen.

Anbei eine kleine Auswahl zu erschienenen Artikeln in den Tagesmedien:

www.spiegel.de/reise/aktuell/e-bike-hersteller-erheben-massive-vorwuerfe-gegen-stiftung-warentest-
www.stern.de/auto/service/elektrofahrraeder-bei-stiftung-warentest-riesenaerger-um-testmethoden

www.ndr.de/regional/niedersachsen/oldenburg/ebike239.html
http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/auto-verkehr/streit-um-e-bike-test-hersteller-wehren-sich-gegen-stiftung-warentest-12634110.html

www.auto.de/magazin/showArticle/article/118415/Vertrauen-in-Pedelecs-wieder-herstellen
www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.warentest-wie-sicher-sind-e-bikes-wirklich.34bb4934-e723-4a7c-9dad-cae8a01cee36.html

30. Oktober 2013 von Jürgen Wetzstein

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