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Radeln in der Stadt: Nicht überall wurden die Hausaufgaben gemacht
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Positiver Trend in den Städten

VCD-Check: Fahrradsicherheit im Straßenverkehr nimmt zu

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat einen Städtecheck in Punkto Fahrradsicherheit durchgeführt. Das positive Ergebnis vorne weg: Obwohl der Radverkehrsanteil in den meisten deutschen Städten zunimmt, nahm die Zahl der verunglückten Radfahrer im Durchschnitt ab. Allerdings darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass in vielen Städten die Hausaufgaben in Sachen Fahrradinfrastruktur noch nicht gemacht worden sind, wie das Ergebnis ebenfalls aufzeigt.

Radeln in der Stadt: Nicht überall wurden die Hausaufgaben gemachtDie Landkarte zeigt die aktuelle Situation zur Fahrradsicherheit auf

Der VCD analysierte im „Städtecheck 2011“ die Entwicklung der verunglückten Radfahrenden in insgesamt 43 Großstädten mit über 100.000 Einwohnern für den Zeitraum 2005 bis 2010.

Von 43 untersuchten Städten konnten 22 die Anzahl der verunglückten Radfahrer überdurchschnittlich senken. Dazu gehören Städte wie Erfurt, Wiesbaden und Hamburg. Zwölf weitere Städte erreichten eine Reduzierung der Verunglückten im Radverkehr, blieben aber unter dem Durchschnitt. Dazu gehört auch die Hauptstadt Berlin. Für neun Städte besteht akuter Handlungsbedarf, sie liegen im roten Bereich, das heißt, hier hat die Zahl der verunglückten Radfahrer gemittelt über die letzten fünf Jahre zugenommen. Dazu zählen München und Augsburg.

Im Durchschnitt der 43 untersuchten Städte − sank die Zahl der verunglückten Radfahrenden im Fünfjahresmittel um 2,54 Prozent. Trotz dieser positiven Tendenz verunglückten Radfahrende im Schnitt 2,3-mal so häufig, wie es ihrem Anteil am Verkehrsaufkommen entsprochen hätte.

„Radfahrende gehören zu den gefährdetsten Verkehrsteilnehmern”, erläutert VCD-Bundesgeschäftsführerin Kerstin Haarmann. „Der Handlungsbedarf ist deshalb weiterhin hoch. Doch auch in Großstädten ist es machbar, die Zahl der getöteten Radler auf null zu senken. Das zeigt das Jahr 2010. In 14 von 43 Großstädten ist kein Radfahrer tödlich verunglückt.”, betont Haarmann.

„Besonders interessant ist, dass mit wachsendem Radverkehrsanteil in den Städten, im Schnitt weniger Radfahrende verunglücken” so Anja Hänel, VCD-Referentin für Verkehrssicherheit. Damit scheint sich die These zu bestätigen, dass Fahrradfahrer im Stadtverkehr bewusster wahrgenommen werden, je mehr von ihnen unterwegs sind. Trotzdem ist Radverkehrssicherheit kein Selbstläufer, denn häufig stößt die Radverkehrsinfrastruktur an ihre Grenzen, wenn sich der Anteil der Radfahrenden erhöht. Sowohl die Führung von Radverkehrsanlagen als auch ihre Entwurfsqualität sind für Unfälle sehr entscheidend.

Hänel unterstreicht:„Städte und Gemeinden müssen sich immer wieder bewusst werden, dass eine Fahrradförderung nur mit Verkehrssicherheit einhergehen kann. Allein Maßnahmen zur Steigerung des Radverkehrsanteils reichen nicht aus, auch gezielte Maßnahmen zur Steigerung der Verkehrssicherheit müssen von den Städten umgesetzt werden.”

Der VCD fordert Städte und Gemeinden auf, das Konzept "Vision Zero − Null Verkehrstote" zum Leitbild ihrer Verkehrssicherheitsarbeit zu machen. Verkehr müsse so gestaltet werden, dass menschliche Fehler keine schwerwiegenden Folgen haben.

Das Hintergrundpapier »VCD Städtecheck 2011 - Fahrradsicherheit« finden Sie zum Download unter www.vcd.org/vcd-staedtecheck.html

17. Juni 2011 von Jürgen Wetzstein
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