FAZ - Technik und Motor
Zweispältige Freundschaft: Pardey und Cannondales Vintage
Als „retro“ oder „klassisch“ wird das Rad bezeichnet. Allein im Rahmen sieht hier Pardey jedoch einen Widerspruch: Das sei „unübersehbar moderner Rahmenbau, der das Auge eher leicht irritiert“, so Pardey. Wahre Fahrradschönheit mache jedoch eher ein filigran-geradlinige Triangulation als diese sich ändernden Durchmesser aus, so der Fahrrad-Enthusiast. Aber nicht nur mit dem Rahmen, sondern mit dem gesamten Rad bzw. dessen Entwickler geht Pardey kritisch ins Gericht: „Es interpretiert Fahrradklassik nicht auf eine neue, eigene Art, sondern, seine Gestalter haben sich mit nicht immer sicherem Stilempfinden hier und da bedient“. Auch die wirklich gute Ausstattung des Vintage kann Pardey nicht milde stimmen, nicht mal der Brooks-Sattel B.17 („allerdings ein wahrer Klassiker“), denn Pardeys Auge schweift gleich weiter zum modernen Scheinwerfer und findet darin einen neuen Widerspruch. So hat Pardey sein Urteil zum Vintage schon gefällt, noch bevor er einen Meter damit gefahren ist.
Aufs Rad ist Pardey trotzdem noch gestiegen und kann dem Vintage hier durchaus Positves abgewinnen: „Das Fahrgefühl erinnert angenehm an Tourenräder vergangener Zeit“. Doch dicke Freunde werden Pardey und das Vintage wohl trotzdem nicht.
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